Retrieverleine für Hunde
Was ist eine Retrieverleine für den Hund?
Von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 26.9.2024
- Führleine
- Moxonleine
Bei einer Retrieverleine handelt es sich um eine Variante der Hundeleine. Die Retrieverleine wird auch als Moxonleine oder Schlupfleine bezeichnet und ist eine Führleine, sprich der Hund wird durch die Verwendung der Retrieverleine als verlängerter Arm, von dessen Hundeführer geführt.
Die Leine und das dazugehörige Halsband bzw. die Halsung bilden eine Einheit, sprich sie bestehen aus einem Stück. An einem Ende der Retrieverleine befindet sich eine Handschlaufe für den Hundeführer. Am gegenüberliegenden Ende ist ebenfalls eine flexible Schlaufe, die sich von ihrer Weite vergrößern und verkleinern lässt. Diese dient als Halsung, also als Halsbandersetz und wird dem Hund über den Kopf beim Anlegen angezogen.
Wird also dem Hund die Retrieverleine abgenommen, so läuft er komplett ohne Halsung weiter. Der Nachteil ist dann sofort offentsichtlich, denn der Hund führt weder eine Steuermarke, die als Nachweis für die Anmeldung und Zahlung der Hundesteuer dient, als auch Kontaktdaten bei sich, falls er ausbüchsen und entlaufen sollte.
Der Vorteil wiederum beim Verwenden einer Retrieverleine ist hingegen, dass der Hund durch kein Halsband sich während der Aktivitäten gestört fühlen muss und besonders die Verletzungsgefahr deutlich reduziert wird, da der Hund ohne Halsung weder in Zaunanlagen, Gestrüpp, Unterholz, Dornenhecken etc. hängen bleiben kann.
Zudem lässt sich die Retrieverleine unwahrscheinlich schnell an- und ablegen bzw. an- und abhalsen.
Eine Retrieverleine kann im Fachhandel mit und ohne sogenannten Zugstopp bzw. Zugbegrenzung bezogen werden. Der Zugstopp sorgt dafür, dass das Halsteil locker sitzt, der Vierbeiner sich beim Ziehen an der Leine nicht würgt und damit nachhaltig Verletzungen zuziehen könnte. Ebenso kann die Leine an der Halsung so eingestellt werden, dass sie nur begrenzt geöffnet werden kann, damit möglichst dem Hund ein eigenmächtig herausschlupfen verwehrt bleibt. In aller Regel werden hier Ausführungen der Stoppmechanismen aus Leder, Horn oder Metall angeboten.
Die Retrieverleine ist in verschiedenen Längen und Stärken erhältlich.
Als Material wird Biothane, Leder, Baumwolle und Nylon verwendet.
Der Name Retrieverleine in diesem Kontext nahelegt, handelt es sich um einen Typ Leine, die ursprünglich für die verschiedenen Rassen des Retriever eingesetzt wurde. Deren Hauptaufgaben bei der Jagd und der Verwendung als Jagdhund ist und war das Apportieren von geschossenem Nieder- und Federwild, dass sie ihrem Jagdführer nach dem Schuss im Wasser und zu Lande zurückbringen sollen.
Folgende Retrieverarten sind als Apportierhunde und Jagdhunderassen offiziell von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) anerkannt:
- Labrador Retriever
- Golden Retriever
- Chesapeake Bay Retriever
- Nova Scotia Retriever
- Curly Coated Retriever
- Flat-Coated Retriever
Neben der Jagd findet die Retrieverleine heute eine große Beliebtheit bei privaten Hundehaltern, Hundetrainern für das Hundetraining, Hundesport wie Wasserarbeit, Agility, Dummytraining aber auch bei Hundeshows bzw. Hundeausstellungen, um den Hund kurzzeitig komplett ohne Leine zu führen und begutachten zu lassen.
Sollte für euch und eure Liebling eine Retrieverleine zum Einsatz kommen, ist es ratsam sie erst bei Beherrschen der Leinenführigkeit einzusetzen. Sprich, euer Vierbeiner sollte zuverlässig bereits an der lockeren Leine mitlaufen. Der Hintergrund liegt einfach darin, dass ein Welpe oder Hund bis zur sicheren Leinenführigkeit immer wieder an der Leine zieht und zerrt, damit die gesundheitlichen Gefahren und Verletzungsrisiken durch Zuziehen und Strangulieren einfach zu groß sind. Hier macht ein herkömmliches Halsband mit einer Führleine zunächst viel mehr Sinn.
Wenn ihr hierzu noch mehr in Erfahrung bringen wollt, steht euch unser gesonderter Artikel "Geschirr oder Halsband" im Magazin zur Verfügung.
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