Das Glockenbilsenkraut - Gefahr und Gift für Hunde

Ist das Fressen des Glockenbilsenkraut für den Hund giftig?

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Zuletzt aktualisiert am: 5.4.2024

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Allgemein

Familie: Nachtschattengewächse
Giftig: Ja
Giftlevel: Hoch
Pilz: Nein

Synonyme

  • Krainer Tollkraut
  • Scopolia carniolica

Das Glockenbilsenkraut ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Nachtschattengewächse gehört.

Sie wird wissenschaftlich als Scopolia carniolica bezeichnet. Das Glockenbilsenkraut ist aber auch weitläufig unter dem Namen Krainer Tollkraut geläufig.

In der Natur trifft man auf das Glockenbilsenkraut an felsigen Hängen in Bergregionen, Böschungen, sowie in Waldgebieten mit Laubbaumbewuchs. Europa ist die Heimat des Glockenbilsenkrauts, wo es in der süd-östlichen bis östlichen Regionen des Kontinents in der Vegetation vorkommt. Von Österreich über Polen, Ungarn, Serbien, Georgien bis hin in den Kaukasus.

Stängel und Blätter des Glockenbilsenkrauts sind grün. Die Blüten blühen an ihrer Außenseite in den Farben Braun/Braunrot bis Rotviolett. Innen ist die Blüte Grün-Gelb.

Das Glockenbilsenkraut im eigenen Garten zu pflanzen ist keine gute Idee. Besonders wenn Kinder dort leben oder ein Hund die ansässige Familie bereichert. Denn das Glockenbilsenkraut ist eine Giftpflanze und für Menschen und Tiere giftig. Demnach auch für Hunde. 

Das Giftlevel des Glockenbilsenkraut wird sogar für Hunde als hochgiftig bezeichnet. Damit sollte jegliche orale Aufnahme Tabu sein. Der Hund sollte weder mit seinen Schleimhäuten in Kontakt kommen, noch davon Fressen oder auch nur darauf kauen. Denn es droht eine schwere Vergiftung mit Symptomen wie Krämpfe, Zittern, Atembeschwerden, Lähmungen bis hin zu Atemnot und Atemstillstand. Sprich, je nach Hundeindividuum und verzehrter Mengen im Verhältnis zum Körpergewicht, kann eine Vergiftung mit dem Glockenbilsenkraut für den Hund lebensbedrohlich sein. Hier sind Hundewelpen bei ihren Erkundungen in Mutter Natur natürlich besonders gefährdet, da sie beim Inspizieren und Kennenlernen ihrer Umwelt auch vielfach Dinge mit dem Maul berühren, daran knabbern, lecken und mitunter diverse Kostproben nehmen. Aber auch Seniorhunde und vorerkrankte Fellnasen gehören zu den Kandidaten, bei denen Verlauf einer Vergiftung sehr ernste Folgen haben kann.

Herrchen und Frauchen müssen also bei Glockenbilsenkraut in heimatlichen Gefilden und bei Reisen mit Hund ins europäische Ausland auf der Hut sein. Unterwegs ist es ratsam regelmäßig ein Auge auf den freilaufenden Hundepartner zu werfen, damit er situativ im Bedarfsfall sofort abgerufen werden kann. Aber nicht nur das Abrufen ist im Zusammenhang mit unerwünschtem Verhalten ein bedeutendes Führungsinstrument in Sachen Gehorsam, sowie aufgestellter und gelebter Regeln und Grenzen. Im Hinblick auf das Fressverhalten sind auch Lerninhalte im Zusammenhang mit dem Aufbau der individuellen Impulskontrolle und Frustrationstoleranz unerlässlich. Ferner sorgt ein aufgebautes Freigabesignal (Hör- und/oder Sichtzeichen) für mehr Sicherheit. Denn damit wird durch Herrchen/Frauchen eine klare Erlaubnis für den Start jedwedes Fressens fällig. Vorher darf der Vierbeiner im Idealfall nichts anrühren, egal wie groß die Versuchung auch sein mag. So bestimmt der Halter, wenn losgefressen werden darf und nicht der Hund selber. Ferner kann der Hund so trainiert werden, dass er sogar unterwegs sich vor gefundenem Fressbarem absetzt oder ablegt, um den Fund seinem Halter anzuzeigen. Damit auch hier nicht unkontrolliert und selbstbestimmt über ein weggeworfenes Leberwurstbrot oder einen potentiellen Giftköder nach eigenem Belieben herfällt. Dies ist natürlich die Königsdisziplin und erfordert viel Training. Um den ersten Schritt zu gehen, ist die frühzeitige Kontaktaufnahme mit einem Hundetrainer oder einer Hundeschule anzuraten. Hier werden unterschiedliche Inhalte im Rahmen von Anti-Giftköder-Trainings angeboten, die allesamt auf mehr Kontrolle in Bezug auf das Fressverhalten einzahlen und somit einen positiven Beitrag zum Schutz des Hundes gegen mögliche Vergiftungen liefern.


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