Amerikanischer Akita

Der deutlich größere Akita aus Amerika

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Zuletzt aktualisiert am: 18.4.2024

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Das wichtigste in Kürze

  • Uralte Hunderasse mit Ursprung Japan und Weiterentwicklung in den USA
  • Wird auch Great Japanese Dog genannt
  • Größer, schwerer und kräftiger als sein enger Verwandter Akita Inu aus Japan
  • Freundlich, aufmerksam, aufnahmefähig, folgsam, mutig, unabhängig, wachsam
  • Braucht viel Bewegung und kognitive Beschäftigung

Der Amerikanische Akita hat seinen Ursprung im Land der aufgehenden Sonne. Von Japan ging es dann über den großen Teich in die Vereinigten Staaten von Amerika, wo der Start für die Weiterentwicklung des kleineren "japanischen" Ur-Akitas stattfand. Demnach unterscheiden sich heute die beiden Rassen American Akita und Akita Inu, von ihrer Größe, Körpergewicht und demnach Statur - daher werden sie zwar in derselben Gruppe der Asiatischen Spitze und verwandten Rassen in der Rassenomenklatur der Fédération Cynologique Internationale (FCI) geführt, sind aber separiert als eigenständige Rassen, mit jeweiligen Rassestandards, anerkannt.

Auf Grund seiner ursprünglichen Wurzeln in Japan und seiner Größe, wird der American Akita weitläufig auch "Great Japanese Dog" genannt.

Das äußere Erscheinungsbild wird von der vorzüglichen und harmonischen Körperbauweise, dem in diversen Farbschlägen gezüchteten Haarkleids und der unaufdringlichen Art des American Akitas geprägt. Der Akita ist ein eleganter, schön anzuschauender und durchaus eindrucksvoller Hund. Und so hat diese Akita-Variante nicht nur in den USA, sondern auch sonst auf dem gesamten Globus viele Anhänger.  

Das Aussehen ist zwar für die Allermeisten verständlicherweise ein wesentlicher Aspekt, aber es kommt doch vielmehr auf ganz andere Details an: So sind die Konstitution und Gesundheit, körperlichen Anlagen und die inneren Werte, sprich Wesenseigenschaften und das daraus resultierende Verhalten der jeweiligen Rasse, doch mindestens ebenso entscheidend, schließlich soll doch das zukünftige Rudelmitglied zum Halter, dessen angestrebte Verwendung und den Haltebedingungen passen. Das Ziel ist es doch, dass die Bedürfnisse, Triebe und Neigungen des Hundes im Alltag befriedigt werden, der Vierbeiner sich im Rahmen der Haltung entfalten, einbringen und bei den rassegerechten Aktivitäten ausleben kann, so dass er am Ende des Tages voll auf seine Kosten kommt, sich wohl fühlt und zufrieden ist. 

Also seid ihr sicherlich gespannt, wie der American Akita physisch und psychisch/mental aufgestellt ist? 

Die amerikanische Variante des Akita überragt seinen kleineren japanischen Verwandten, Akita Inu, um einiges. Er ist größer, kräftiger und robuster gebaut, bringt eine hochqualitative Substanz und demnach Konstitution mit. Sein Gewicht wird unter anderem auf Grund der stabilen und zugleich schweren Knochen sowie der stark bemuskelten Gliedmaßen beeinflusst. Und dennoch ist die gesamte Erscheinung der beachtlichen Statur, harmonisch und ausgewogen. 

Zudem wird das Aussehen des Amerikanischen Akita maßgeblich von der auffälligen Kopfpartie getragen. Der breitgebaute Schädel mit dem tiefen Fang, sowie den mäßig großen Augen und die straff aufgerichteten Stehohren, gelten laut Rassestandard als Charakteristikum für die Rasse.

Was viel Hundefreunde sicherlich auch brennend interessiert, ist die Fellbeschaffenheit und das entsprechende Erscheinungsbild des American Akita, was das Haarkleid substantiell mit prägt: Der Amerikanische Akita trägt ein doppeltes Haarkleid, das aus dem stockhaarigen Deckhaar und der dichten Unterwolle besteht. Das Oberhaar ist gerade, steif und harsch von seiner Haptik und steht keicht vom Körpergebäude ab. Die Unterwolle ist sehr dicht gewachsen, dick, wollig und weich. Die Rute des Akita ist am stärksten behaart, wird entweder über dem Rücken oder an der Flanke angelehnt getragen. Sie bildet einen schönen, üppigen und auffallenden Abschluss am hinteren Ende des Amerikanischen Akitas, was ein gutes Gleichgewicht und damit harmonischen Gesamteindruck mit dem schweren Kopf am vorderen Ende darstellt. Das vorzügliche Haarkleid schützt den Akita vor diversen Umwelteinflüssen und klimatischen Einwirkungen - der Akita ist gegen leichte Verletzungen resistent und wetterfest. On top, kommt die ausgesprochene Pflegeleichtigkeit des Haars.

Nachdem wir uns nun mit der Textur und Funktionalität des Haars beim American Akita beschäftigt haben, seid ihr bestimmt gespannt, welche Fellfarben beim amerikanischen Vertreter des Akitas laut Rassestandard erlaubt sind. Es sind alle Farben wie Rot, Falb, Weiß etc. in einfarbig, zweifarbig und mehrfarbig zulässig. Auch gescheckte und gestromte Rassevertreter werden gezüchtet. Daneben tragen manche Amerikanischen Akitas im Gesicht eine Maske und sind mit einer Blesse bestückt. Oft sieht man auch zweifarbige Hunde, deren Deckhaar eine andere Farbe aufweist, als die Unterwolle.

Das Wesen des willensstarken Rassehundes wird von seiner freundlichen, ruhigen und eher zurückhaltenden Art, starken Bindungsfähigkeit und Treue seinen Bezugsmenschen gegenüber, geprägt. Ferner gilt die Rasse als folgsam verweilt gerne im Umkreis seines Rudels. Besonders Zuhause ist der American Akita ein gelassener und ausgeglichener Vertreter, der zwar aufmerksam und wachsam ist, aber wenig bellt. Entsprechend ist er fremden Menschen gegenüber eher reserviert, mitunter misstrauisch und abweisend. Der Rassestandard spricht dem Amerikanischen Akita zu, mutig und unerschrocken veranlagt zu sein. Und er bringt eine sensible Ader mit. Sein ausgeprägter natürlicher Jagdtrieb und entsprechendes Instinktverhalten spielen im Alltag dahingehend eine Rolle, als dass diese im Hinblick auf die Erziehung mit entsprechenden Trainingsinhalten wie Impulskontrolle, Frustrationstoleranz, sicherer Rückruf, Abbruchssignal, Antijagdtraining etc. berücksichtigt werden müssen und das Hundeprogramm so ausgerichtet sein sollte, dass geeignete Auslastung in diesen Bereichen kontrolliert stattfinden. So z.B. mit Jagdersatzbeschäftigung oder passenden Aufgaben im Hundesport. Zudem muss beim Verweilen in Mutter Natur auf das Ausdrucksverhalten des Akita aufmerksam geachtet werden, denn einwirkende Bewegungs- und Duftreize von Wild oder anderen Kleintieren können gut anhand dessen bemerkt und entsprechend frühzeitig reagiert werden. Im Wald und Feld raten wir je nach Gehorsam und sonstigem Trainingsstand, lieber zur Leine.

Wo wir gerade bei der Hundeerziehung angelangt sind: Die Erziehung des American Akita sollte auf liebevoller und feinfühliger Konsequenz und Disziplin fußen. Die Grundlage für das Funktionieren als Team ist das erlangte Vertrauen, der gegenseitige Respekt und eine stabile Bindung. Der Akita braucht einen charismatischen und souveränen Besitzer an seiner Seite, der die Führungsrolle in der Beziehung Hund und Mensch von klein auf übernimmt und im täglichen Miteinander ausstrahlt. Der Amerikanische Akita will für sein Tun gelobt und belohnt werden, sprich die positive Verstärkung von erwünschtem und abgerufenen Verhalten ist der Schlüssel zum Erfolg bei diesen unabhängigen, selbstbewussten und eingeständigen Charakterhund. Druck, Härte und unangemessener Umgang sind Tabu!

Im Hinblick auf die Auslastung will die Rasse adäquat gefordert werden, sich regelmäßig bewegen und rassespezifische Aufgaben für den Kopf unter Einsatz ihrer vorzüglichen Sinne lösen. Es ist also ein ausgewogener und abwechslungsreicher Mix an körperlicher und kognitiver Beschäftigung erwünscht, damit der Amerikanische Akita sich mit all seinen Anlagen, Stärken und Fähigkeit bei sinnvollen Aktivitäten einbringen, entfalten und ausleben kann, seine Bedürfnisse und Interessen dabei befriedigt werden und die natürlich verankerten Triebe und Instinkte gezielt in geeignete Bahnen umgeleitet werden. So bieten sich für den bewegungsfreudigen, laufstarken, geländegängigen, ausdauernden und sprunggewaltigen Akita beispielsweise diverse Hundesportarten wie Agility, Fährtenarbeit, Mantrailing, Turnierhundesport oder Zielobjektsuche auf dem Hundeplatz und die Nasenarbeit im privaten Umfeld, aber natürlich auch die üblichen Spaziergänge, Wanderungen, Fahrradfahren, Ausreiten mit Pferd und Joggingrunden hervorragend für das gemeinsame Betätigen an. Hier und da trifft man im Übrigen den American Akita auch im Bereich des Rettungshundewesen an, wo er in Katastrophengebieten nach Erdbeben und Lawinenabgängen, verschüttete Menschen mit seinem Rettungshundeführer sucht.

Was gibt es in Sachen Hygiene und Pflege zum Amerikanischen Akita zu wissen? Der Akita ist ein sehr reinlicher Hund, der von Haus aus auf seine Sauberkeit bedacht ist. Das Fell ist widerstandskräftig und pflegeleicht. Schmutz kann zügig und einfach ausgebürstet werden. Während des Fellwechsels und dem intensiven Haarverlust in dieser Phase, muss täglich zur Bürste gegriffen werden. Ansonsten haart der American Akita relativ wenig und sabbert zudem nicht. Auf den regelmäßigen Check der Pfoten und Krallen ist Wert zu legen, damit diese stets gut gepflegt sind, schließlich tragen diese den aktiven Hund durch sein Hundeleben. Wenn nötig müssen die Krallen ab und an geschnitten werden. 

Apropos Gesundheit: Der Amerikanische Akita gilt als robust und gesundheitlich stabil. Er bringt eine gute Konstitution, Vitalität und Fitness mit. Damit dies so bleibt, braucht er eine angemessene Gesundheitsvorsorge mit nötigen Kontrolluntersuchungen, Impfungen und Entwurmungen.

Im Hinblick auf die Ernährung will der Akita eine vollwertige, bedarfsgerechte und nährstoffreiche Hundefütterung, sodass verbrauchte Energie durch den Energiegehalt des gefütterten Hundefutters in angemessener Form zugeführt wird. Denn die Batterien wollen aufgeladen werden.

Was es sonst noch alles zu dieser wunderbaren Rasse zu entdecken gibt, könnt ihr zu gegebener Zeit gerne in den weiteren Ausführungen nachlesen. Bis es soweit ist, freuen wir uns über jedwede Unterstützung eurerseits. Solltet ihr besondere Kenntnisse zum Amerikanischen Akita haben, dann nehmt doch einfach mit uns Kontakt auf.

Nummer: 344
Gruppe: 5. Spitze und Hunde vom Urtyp
Sektion: 5. Asiatische Spitze und verwandte Rassen
Subsektion: -
Arbeitsprüfung notwendig? Nein
Ursprung
Japan
Patronat -
Verwendung

Begleithund

Datum der Veröffentlichung 6. Januar 2015
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung 30. Mai 1999
Link zum FCI-Standard FCI - Amerikanischer Akita
Lebenserwartung
Rüden
10 - 14 Jahre
Hündinnen
10 - 14 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
66 - 71 cm
Hündinnen
61 - 66 cm
Gewicht
Rüden
35 - 58 kg
Hündinnen
25 - 44 kg

Amerikanischer Akita - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!

Der Amerikanische Akita, eine majestätische und imposante Rasse, ist weitaus mehr als nur ein einfacher Hund. Ursprünglich aus dem Land der aufgehenden Sonne stammend, ist diese Rasse in der globalen Gemeinschaft der Menschen unermesslich populär geworden. Ihre schiere Größe und beeindruckende Präsenz haben oft viele Blicke auf sie gelenkt, doch ihr Charakter ist das, was sie wirklich unverwechselbar macht.

Der Amerikanische Akita ist ein loyaler, zuverlässiger und mutiger Begleiter. Sie sind bekannt dafür, ihre Familie bedingungslos zu lieben und zu schützen – eine Eigenschaft, die auf ihre Ursprünge als Jagd- und Schutzhund zurückzuführen ist. Deshalb sollten potenzielle Besitzer bedenken, dass diese Rasse eine hinreichende Führung und einen starken, verantwortungsvollen Besitzer benötigt. Es sind Hunde, die ihre Rolle in der Familie verstehen und bereit sind, diese mit vollem Einsatz zu erfüllen.

Ein weiß-braun-schwarzer Amerikanischer Akita Hund läuft mit heraushängender Zunge auf einer Felsenlandschaft an einem See vor einer verschneiten Berglandschaft auf den Betrachter zu

Sozialisation des Amerikanischen Akitas

In Bezug auf die Sozialisierung dieser Hunderasse ist es wichtig zu wissen, dass der Amerikanische Akita eine frühzeitige und konsequente Sozialisierung benötigt. Sie sind von Natur aus wachsam gegenüber Fremden und können gegenüber anderen Hunden dominant sein, so dass eine ordnungsgemäße und frühzeitige Sozialisierung unerlässlich ist, um sicherzustellen, dass sie gut angepasst und an Fremde und andere Hunde gewöhnte sind. Ein gut sozialisierter Akita ist freundlich und selbstbewusst, aber immer noch wachsam.

Gehorsamstraining – Leinentraining

Während des Gehorsamstrainings sollten Sie immer im Hinterkopf behalten, dass der Amerikanische Akita ein intelligentes und unabhängiges Tier ist. Sie brauchen klare und konsistente Kommandos von ihrem Besitzer und reagieren gut auf positive Verstärkung., wie beispielsweise Lob und Leckerchen. Wichtige Grundkommandos sind Sitz, Platz, Hier und Bleib.
Leinentraining kann bei dieser Rasse eine Herausforderung sein, da Akitas dazu neigen, stark zu ziehen. Es ist wichtig, ihnen schon in jungem Alter beizubringen, dass ein entspanntes Laufen an einer lockeren Leine erwünscht ist. Hierbei können verschiedene Methoden wie die Leinenführung oder auch spezielle Geschirre hilfreich sein.

Spiel- und Apportiertraining

Das Spiel- und Apportiertraining bietet nicht nur eine hervorragende Art, Ihren American Akita geistig und körperlich herauszufordern, sondern stärkt auch Ihre Bindung zueinander. Es ist wichtig, diese Aktivitäten mit positiven Verstärkungen zu verbinden, um die Bereitschaft des Hundes, mit Ihnen zu interagieren und Ihnen zu gefallen, zu erhöhen.

Ein weiß-braun-schwarzer Amerikanischer Akita Hund liegt mit leicht erhobenen Kopf auf einer grünen Wiese vor einem Gestrüpp an einem See und schaut aufmerksam nach rechts

Was sollten wir sonst noch zum Amerikanischen Akita wissen?

Als Halter eines Amerikanischen Akitas sollten Sie verstehen, dass diese Rasse eine starke Führung und klare Strukturen benötigt. Sie brauchen erheblich viel Bewegung und mentale Stimulation, um gesund und glücklich zu bleiben.

Beim Umgang mit Ihrem Amerikanischen Akita sollten die folgenden vier Punkte beachtet werden: Das strikte Einhalten von Regeln und Grenzen, die Bereitstellung von genügend Bewegung und mentale Stimulation, das positive Verstärken von erwünschtem Verhalten und schließlich die konsequente und frühe Sozialisierung mit Menschen und anderen Hunden.

Zusammenfassung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Amerikanische Akita eine außergewöhnliche Rasse ist. Sie sind stolz, unabhängig und strotzen vor Charakter. Ihr idealer Halter sollte selbstbewusst, liebevoll und bereit sein, eine feste Führungsrolle einzunehmen. Es bedarf Zeit, Engagement und Geduld, um den Amerikanischen Akita zu erziehen und auszubilden, aber die Anstrengungen sind alle Male wert. Denn diese Hunde sind in der Lage, eine tiefe und bedeutungsvolle Bindung mit ihren Besitzern einzugehen, die ein Leben lang Bestand hat. Der Idealfall wäre ein Zuhause, in dem die Bedürfnisse des Akitas in Bezug auf körperliche Bewegung, mentale Stimulation und deutliche, aber liebevolle Führung erfüllt werden. Erst dann kann die wahre Schönheit dieser beeindruckenden Rasse zur vollen Geltung kommen. Ein gut erzogener Akita ist ein Freund fürs Leben, der bereit ist, seinen Besitzer in jeder Lebenslage zu begleiten.

Ralf Lügger
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor

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