Die Herbstzeitlose: Gefahr und Gift für Hunde

Ist das Fressen der Herbstzeitlose für den Hund giftig?

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Zuletzt aktualisiert am: 5.4.2024

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Allgemein

Familie: Zeitlosengewächse
Giftig: Ja
Giftlevel: Hoch
Pilz: Nein

Synonyme

  • Colchicum autumnale
  • Gemeine Herbst-Zeitlose
  • Gemeine Herbstzeitlose
  • Herbst-Zeitlose

Die Herbstzeitlose ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Zeitlosengewächse gehört.

Sie wird wissenschaftlich als Colchicum autumnale bezeichnet. Bestimmt habt ihr aber auch schon von der Gemeinen Herbstzeitlose gelesen. Auch dies ist eine weitere Bezeichnung für die Pflanzenart.

Für ihre Schönheit während ihrer Blütezeit, ist die Herbstzeitlose bekannt und bei zahlreichen Bewunderern sehr beliebt. Sie bringt ein wenig Lichtblick zum Ende der Sommerzeit bis in späten Herbst, denn ihre Blütezeit liegt zwischen August und Oktober, wenn viele andere Sommerblumen bereits verblüht sind.

Die Blüten der Herbstzeitlose blühen in Rosa bis Hellviolett. Die Blüte hat eine trichterförmige Gestalt und ist am Ende des bis zu 20 cm langen und grünen Stiels aufgesetzt. Die Pflanze entspringt einer Zwiebelknolle im Boden. Das besondere bei der Pflanze ist, dass die Blätter im Frühjahr sprießen und nie zum selben Zeitpunkt mit den Blüten die Landschaft verschönern.

Apropos Landschaft: Die Herbstzeitlose ist sowohl auf weiten Wiesen und Weiden wie auch als Zierpflanze in Deutschland weit verbreitet, ferner in vielen Teilen Europas, Nordamerikas und bis nach Ozeanien mittlerweile beheimatet.

So bezaubernd die Herbstzeitlose auch anzublicken ist, darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich um eine Giftpflanze handelt. Besonders die Blüten und Samen sind hochgiftig. Und dies gilt auch für Hunde.

Demnach ist schnell klar, dass der Kontakt mit der Herbstzeitlose für den Hund Tabu sein muss. Denn bei einer oralen Aufnahme oder gar Verzehr, kann sich der Hund je nach Menge im Verhältnis zu seinem Körpergewicht, eine schwere Vergiftung durch den Kontakt mit der Giftpflanze einheimsen.

Welche Symptome deuten u.a. auf eine mögliche Vergiftung mit der Herbstzeitlose beim Hund hin?

Wirkt der Hund unruhig, nervös und sein Allgemeinbefinden ist gestört, sollte man als verantwortlicher Halter generell ein wachsames Auge haben und lieber frühzeitig einen Veterinärmediziner aufsuchen. Ferner deuten Symptome wie Übelkeit, Magen-Darm-Beschwerden, Erbrechen, Durchfall, Krämpfe, Teilnahmlosigkeit, Benommenheit, Atembeschwerden, Atemnot, Herz-Kreislauf-Störungen bis hin zu Kreislaufkollaps auf ein mögliches Vergiftungsereignis durch den Kontakt mit der Herbstzeitlosen beim Hund hin.

Besondere Vorsicht muss bei Hundewelpen gewahrt werden, da sie bei ihren neugierigen Erkundungstouren sich an allem zu schaffen machen, um ihre Umwelt zu ergründen. Dann wird auch mal geschnuppert, berührt, geleckt, geknabbert oder gar von diversen Dingen eine Kostprobe genommen. Und Welpen sind auf Grund ihrer frühen Entwicklungsphase einfach noch lange nicht so stabil, um eine mögliche Vergiftung wegzustecken. Gleiches gilt für Seniorhunde, die von Alterserscheinungen geplagt werden. Auch bei ihnen ist die gesamte Konstitution und Vitalität nicht mehr auf dem Niveau eines völlig gesunden und vor Kraft strotzenden Hundes im besten Alter. Und vor allen Dingen sind auch vorerkrankte Hunde vor einer Vergiftung zu schützen, denn deren Gesundheit und Organismus ist eh und je bereits geschwächt.

Was könnt ihr sonst noch tun, um euren Hund vor potentiellen Vergiftungen mit der Herbstzeitlose und anderen giftigen Substanzen effektiv zu schützen?

Verzichtet erst einmal auf die Herbstzeitlose oder andere Giftpflanzen im eigenen Garten und Wohnraum. Daneben verlangt der Hund so oder so die Aufmerksamkeit seines Menschen. Schenkt sie ihm und habt immer ein Auge auf den Vierbeiner, wenn ihr mit ihm in der Natur unterwegs seid. Nähert er sich etwas, inspiziert dies, so ruft euren Hund vorsichtshalber ab, damit er sich an nichts zu schaffen macht, was seine Gesundheit bedrohen könnte.

Und im Zusammenhang mit dem Abrufen sind wir auch schon bei der Hundeerziehung und dem Führen des Hundes. Eine gute Erziehung und damit verbunden sicheres Führen des Hundes ist die effektivste Form, um den Hund vor möglichen Vergiftungen zu bewahren. Angefangen vom sicher und zuverlässig sitzenden Grundgehorsam (Sitz, Platz, Bleib, Komm, Hier, Nein, Aus etc.), über den Rückruf und ein Abbruchsignal bis hin zum Aufbau der individuellen Impulskontrolle und Frustrationstoleranz. Alles Lerninhalte, die früh vermittelt und stetig geübt und wiederholt werden müssen, damit sie im Alltag auch situativ wunschgemäß funktionieren. Denn mit den vorgenannten Werkzeugen kann der Hund bestenfalls stets durch das gezielte Einwirken seines Menschen unter Kontrolle gebracht werden, zudem wird er durch die Impulskontrolle und Frustrationstoleranz in die Lage versetzt, diversen Reizen zu widerstehen und sich selber im Griff zu haben. Dies betrifft auch bei entsprechendem Training, sein Fressverhalten. Und demnach stellen die Erziehungsmaßnahmen ein Schutzschild gegen mögliche Vergiftungen dar. Im Idealfall ist der Hund am Ende des Tages so abgerichtet, dass er generell nur noch Futter anrührt, wenn sein Halter im via Freigabesignal (Hör- und/oder Sichtzeichen) dies ausdrücklich erlaubt. Der Hund kann sogar soweit trainiert werden, dass er unterwegs sich vor etwaig gefundenem Fressbaren absetzt/ablegt, um den Fund seinem Herrchen/Frauchen anzuzeigen. Sprich, der Hund wird das Fundstück, ob Leberwurstbrot, Hasenkadaver oder Giftköder nicht anrühren.

Solltet ihr also aktiv etwas im Hinblick auf das Fressverhalten mittels Hundetraining tun wollen, so nimmt mit einer kompetenten Hundeschule Kontakt auf und erkundigt euch nach einem Anti-Giftköder-Training.


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