Eichen-Prozessionsspinner

Der Eichen-Prozessionsspinner ist für Hunde giftig

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Zuletzt aktualisiert am: 22.3.2023

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Eichen-Prozessionsspinner

Der Eichen-Prozessionsspinner gehört zur Familie der Zahnspinner und Ordnung der Schmetterlinge. Aus einer haarigen Prozessionsspinnerraupe, deren Lebensmittelpunkt Eichenbäume sind, entwickelt sich ein Falter Namens Eichen-Prozessionsspinner.

Wissenschaftlich trägt der Eichen-Prozessionsspinner die Bezeichnung Thaumetopoea processionea.

Schon die Raupen des Eichen-Prozessionsspinners haben es in sich. Sie tragen an ihrem Körper sogenannte Brennhaare. Und diese heißen nicht von Ungefähr genau so. Denn bei Kontakt der Gifthaare mit der Haut, Augen und den Schleimhäuten, kommt es sofort zu empfindlichen Reaktionen. Bei Menschen und zahlreichen Tieren.

Die Heimat des Eichen-Prozessionsspinners ist der europäische Kontinent. Auch in Deutschland trifft man immer häufiger auf das Insekt. Wie es ein Teil der Benamsung bereits verrät, sind Mischwälder mit viel Eichenbestand, der bevorzugte Lebensraum. Ferner findet man den Eichen-Prozessionsspinner aber auch an einzelnen Eichenbäumen, die in Parks, öffentlichen Gartenanlagen, am Straßenrand, rund um Seen oder entlang von Fahrradwegen gepflanzt sind. Das Vorkommen ist nicht auf ländliches Gebiet begrenzt, denn auch im Stadtbereich lebt der eichen-Prozessionsspinner. Selbst in Privatgärten mit Eichenwuchs, kann man auf den Eichen-Prozessionsspinner treffen. Sprich, sowohl die Raupe als auch der daraus entwickelte Schmetterling hat sein Zuhause allerorts.

Dem zu Folge muss man nicht nur auf sich selber, sondern auch auf seinen Hund aufpassen, damit es nicht zum Kontakt oder gar oralen Aufnahme des Eichen-Prozessionsspinners kommt. Denn dann droht eine empfindliche allergische Reaktion mit ganz charakteristischen Symptomen einer Vergiftung durch das Insekt.

Welche klinischen Symptome können auf eine Vergiftung durch Kontakt mit dem Eichen-Prozessionsspinner beim Hund hindeuten?

Ist nur ein Hautkontakt das Übel, so wird der Hund unter starkem Juckreiz, Hautentzündungen, Hautrötungen und Hautveränderungen mit Pusteln, Quaddeln und Ausschlag leiden. Hinzu können je nach sonstigen Berührungen der Schleimhäute, bis hin zum Lecken oder gar Fressen, Magen-Darm-Beschwerden, Erbrechen, Durchfall, Bindehautentzündungen, Müdigkeit, Schwäche, lethargisches Verhalten, Fieber, Kämpfe, Bewegungseinschränkungen bis hin zu einem allergisch bedingten anaphylaktischen Schock mit Atemnot und Atemstillstand entwickeln.

Habt ihr die Vermutung oder gar konkret gesehen, dass euer Hund mit dem Insekt in Kontakt gekommen ist, so verliert keine Zeit und sucht sicherheitshalber zügig einen Tierarzt auf.

Meidet also bestenfalls Gebiete, wo der Eichen-Prozessionsspinner sich vermehrt aufhält und versucht euren Hund möglichst von Eichen fernzuhalten. Besonders in der Hochsaison von ca. April bis Ende Sommer, gilt eine erhöhte Vorsicht. Dies ist sicherlich leichter gesagt als getan. Das sind wir uns bewusst.

Nach dem Spaziergang und Aufenthalt im Freien, hilft ein kurzer Check-up beim Hund, ob er fremde Bewohner im Fell hat. Denn auch die Eichen-Prozessionsspinnerraupe könnte sich im Haarkleid verfangen haben. Schützt euch dabei aber selber mit Einweghandschuhen, damit ihr nicht in Kontakt mit den Brennhaaren kommt.

Ferner hilft auch die Hundeerziehung, die Fellnase in akuten Situationen vielleicht vor einem Vergiftungsdrama zu schützen. Denn gewinnt ihr beim Aufenthalt im Freien den Eindruck, dass euer Hund etwas zu genau untersucht und sich an einem Punkt aufhält, so ruft ihn ab und beordert ihn zu euch zurück. Denn mit dem Rückruf könnt ihr ggf. im letzten Moment verhindern, dass die Fellnase etwas aufnimmt. Neben dem Rückruf braucht es zudem ein zuverlässiges Abbruchssignal. Mit diesem könnt ihr unerwünschtes Verhalten, wie das Aufnahmen eines Gegenstandes ins Maul unterbinden und den Vierbeiner zum Auswerfen bringen. Eine starke Impulskontrolle und Frustrationstoleranz helfen dem Vierbeiner ebenfalls weiter, kontrolliert zu bleiben und nicht impulsiv auf unterschiedliche Reizeinflüsse zu reagieren. So auch auf potentielle Leckereien, die er auf dem Boden beim Herumschnüffeln aufstöbert und ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Denn dies könnte sowohl ein Salamibrötchen aber auch ein Giftköder sein. Daher raten wir generell an einem Anti-Giftköder-Training teilzunehmen, da dort unter professioneller Anleitung, diese Themen abgehandelt, geübt und trainiert werden.


Allgemein

Familie: Zahnspinner
Giftig: Ja
Giftlevel: Hoch

Giftstoffe

Synonyme

  • Thaumetopoea processionea
  • Eichenprozessionsspinner
  • Prozessionspinner
  • Prozessionspinnerraupe

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