Der Diensthund – Leistungsfähige Gebrauchshunde mit Spezialauftrag!

Definition, Bedeutung, Aufgaben, Ausbildung, Rassen etc.

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Zuletzt aktualisiert am: 25.3.2024

Ein Polizeihund mit Maulkorb und Geschirr wird an der Leine kurz gehalten.jpg

Das wichtigste in Kürze

  • Diensthund = ausgebildeter Gebrauchshund mit Spezialauftrag bei Polizei, Zoll , Militär & Co.
  • Diensthundewesen beinhaltet alle Aufgaben, Ausbildung und Einsatzbereiche der Diensthunde
  • Typische Diensthunderassen: Deutscher und Belgischer Schäferhund, Rottweiler, Labrador uvm.
  • Aufgaben: Schutzhund, Personensuchhund, Sprengstoffhund, Drogenspürhund etc.
  • Der Diensthund wird von einem Diensthundeführer im Praxisalltag geführt
  • Diensthunde sind unersetzgliche und zuverlässige Mitarbeiter des Staates

Diensthunde werden von zahlreichen Behörden seit langer Zeit als unersetzliche „Kollegen“ im Rahmen diverser Spezialaufgaben im Bereich des Diensthundewesen ausgebildet und aktiv geführt. Ob bei der Polizei, beim Zoll, dem Militär (Bundeswehr und ausländischen Armeen) bis hin zu Flughafenbetreibern – allesamt vertrauen auf die besonderen Fähigkeiten der Spürnasen als treue, leistungsfähige, unerschrockene und zuverlässige Arbeitshelfer. Und dabei kommen Diensthunde in Deutschland, Europa und der ganzen Welt zum Einsatz. Auf die Dienste eines Diensthundes als Gebrauchshund wird folglich national und international zurückgegriffen, um Verbrechern bei Schmuggeln von Drogen, Waffen, Falschgeld oder bei der Flucht auf die Spur zu kommen, Sprengstoff aufzuspüren, vermisste Menschen bis hin zu Leichen zu finden oder an Fußballstadien sowie bei großen Menschenansammlungen wie Demonstrationen mit der Bundes- oder Landespolizei für Recht und Ordnung zu sorgen. Ebenso werden speziell ausgebildete und abgerichtete Diensthunde bei Spezialeinsätzen zur Geiselbefreiung wie beispielsweise bei Banküberfällen oder der gezielten Verbrecherjagd berüchtigter Drogenbarone und Terrorristen eingesetzt.

Wir wollen in den weiteren Ausführungen dieses Artikels auf Entdeckungsreise gehen und alle wissenswerten Informationen rund um den Diensthund, dessen Aufgabengebiete, Ausbildung, geeignete und bevorzugte Hunderassen beleuchten, um einen besseren Überblick über den Diensthund in Gänze zu gewinnen. Viel Freude beim Weiterlesen!

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Was ist ein Diensthund per Definition?

Ein Diensthund ist ein speziell ausgebildeter Gebrauchshund für den Einsatz im Staatsdienst mit besonderer Aufgabe.

Das versteht man unter einem Diensthund!

Ein Diensthund ist ein Hund. Genaugenommen ist ein Diensthund ein Gebrauchshund, da er von einem bestimmten Personenkreis im Rahmen einer Arbeitsaufgabe zur Unterstützung gebraucht wird.

Bei Diensthunden sind dies Tätigkeiten, deren Interessen im öffentlichen Gemeinwesen liegen. Man spricht auch von hoheitlichen Aufgaben, die bei Staat, Gemeinden oder sonstigen Körperschaften anfallen. Es sind also Aufgaben, deren Verantwortlichkeit in den Händen des Staates gemäß öffentlichem Recht liegen – so eben auch die Aufgabenbereiche (z.B. öffentliche Sicherheit) von Polizei, Zoll, Militär etc., wo Diensthunde als „Arbeitskollegen“ vielfach zum Einsatz kommen.

Apropos Arbeitskollegen: Ein Diensthund wird im Einsatz stets von einem Diensthundeführer geführt. Der Diensthundeführer ist demnach der enge Vertraute und Partner des jeweiligen Diensthundes.

Damit die Diensthunde auch aktiv im Arbeitsalltag der jeweiligen Behörde und staatlichen Institution in ihrer angedachten Funktion eingesetzt werden können, braucht es natürlich eine umfassende und je nach Aufgabengebiet spezialisierte Ausbildung.

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Wem gehört der Diensthund?

Kurz und knapp: Dem Staat.

Der Staat und der Dienstherr sind Eigentümer der Diensthunde

Der Diensthund ist stets Eigentum der Behörde und staatlichen Institutionen – also gehört der Diensthund dem Dienstherrn und damit folglich jeweiligen Staat. Sie werden speziell für die unterschiedlichsten Dienstbereiche im Diensthundewesen angeschafft, ausgebildet und für den aktiven Diensteinsatz gehalten. Dort wird dann der abgerichtete Hund einem Diensthundeführer zugeteilt und von dem Hundeführer in Hauptverantwortung alleine oder je nach Spezialauftrag in Zusammenarbeit mit mehreren Diensthundeteams in Diensthundestaffeln geführt.

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Wo lebt der Diensthund abseits seines Arbeitsalltags?

Im Regelfall lebt der Diensthund mit dem Diensthundeführer Zuhause.

Dienstpartner und Familienbegleiter in einem

Außerhalb der Dienstzeit lebt der Diensthund im Regelfall an der Seite seines menschlichen Pendants und Dienstpartners. Damit soll das Diensthundeteam, bestehend aus dem Diensthund und Diensthundeführer, noch enger zusammenwachsen und durch das tagtägliche intensive Miteinander eine stabile und unerschütterliche Bindung aufzubauen. Denn das Ziel ist es, als eingeschweißtes Diensthundegespann, bestmöglich bei den anstehenden Dienstaufträgen agieren zu können. Und dafür bedarf es einem unerschütterlichen Vertrauensverhältnis, blinden Verständnis, Verlässlichkeit und einigen weiteren Eigenschaften, die durch einen 24-stündigen gemeinsamen Alltag gefördert werden. Der Diensthund ist also oftmals Arbeitspartner auf der Dienststelle und Familienhund und Familienmitglied Zuhause in einem.

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Welche Aufgaben übernehmen Diensthunde & wo werden sie eingesetzt?

Diensthunde übernehmen einen breitgefächerten Aufgabenbereich bei Polizei, Zoll, Militär & Co.

Diensthunde: Auftraggeber (Dienstherrn) und Aufgaben

Das Tätigkeitsspektrum eines Diensthundes ist breitgefächert und sieht im "Berusalltag" je nach Dienstbereich andere Aufgaben vor:

Es reicht vom rauschgiftsuchenden Spürhund beim Zoll an Grenzstationen, über Patrouillengänge mit den Diensthundeführern (Grenzbeamten) zur Sicherung bestehender Landesgrenzen und Vermeidung von illegaler Einwanderung durch Schleuserbanden, bis hin zu punktuellen Kontrollen und Einfuhr verbotener Substanzen und Waren durch den Zoll auf Autobahnen. Ferner sind Diensthunde auch bei großangelegten Steuerrazzien (Steuerfahndung) anwesend und fester Bestandteil der Zielfahnder und Zolleinheiten. Bei der Polizei (Landes- und Bundesbehörden) vertraut man den hündischen Partnern in Funktion des Schutzhundes bei Großdemos (z.B. G-20-Gipfel in Hamburg) oder bei Sportveranstaltungen wie bei den wöchentlichen Fußballbundesligaspielen, wo Ausschreitungen befürchtet werden. Ebenso sind Diensthunde unersetzliche Gehilfen als Sprengstoffexperten bei der Umsetzung von Sicherheitskonzepten rund um Staatsbesuche. Selbst die allermeisten Hunde der als "Garde" bezeichneten militärischen Verbände, die als Leibwachen z.B. für die Sicherheit diverser Königshäuser dienen, sind Diensthunde und Teil der Landesstreitkräfte. Als abgerichteter Rettungshund (Personensuchhund) zur Suche vermisster Menschen im Wald, zeigen die Spürnasen ebenfalls ihr Können im Polizeidienst. Werden einzelne Regionen von Naturkatastrophen (Flut, Erdbeben, Lawinen) heimgesucht, so kommen natürlich auch ausgebildete Diensthunde zur Vermisstensuche und Bergung von Opfern (Leichenspürhunde) zum Einsatz. Ferner können Polizei und Justiz auf Diensthunde bei der Sicherung von Gefängnissen auf die tatkräftige Unterstützung ihrer abgerichteten Hundekollegen verlassen. Sollte es gar zu Gefängnisausbrüchen kommen, wird auf die Mithilfe ausgebildeter Mantrailer zurückgegriffen, um den Flüchtenden durch Aufnahme und Abarbeiten der individuellen Geruchsspuren, auf die Schliche zu kommen und die Verbrecher wieder dingfest zu machen. Diensthunde sind durch ihre besonderen hündischen Fähigkeiten, Sinnesorgane und hervorragenden Abrichtbarkeit wahre „Allzweckwaffen“, wie man an den nachfolgenden Aufgaben erkennen kann. Denn die Hunde übernehmen auch noch ganz andere Spezialaufträge im Auftrag des Dienstherrn – im Rahmen des sogenannten Wildmanagements an Flughäfen kommen Diensthunde als Superspürnasen auf dem weitläufigen Fluggelände bei der weiträumigen Wildsuche zum Einsatz, um Rehwild, Hasen, Füchse, Wildschweine oder nistende Vögel zur Gewährleistung der Flugsicherung und des Flugbetriebs aufzustöbern – denn umherfliegende Vögel oder anderes Wild, dass die Start-/Landebahnen überquert, führen zu einem immensen Risiko für alle Beteiligten und letztlich zu kostenintensiven Flugausfällen. Aber auch im Rahmen der mittlerweile häufig auftretenden Afrikanischen Schweinepest (ASP) werden auf Länderebene, Diensthunde als Spürhunde bei der Suche nach verendeten Wildschweinen in den Wäldern und Liegenschaften der Bundesländer (z.B. Brandenburg) eingesetzt, um die Tierkadaver ausfindig zu machen und damit für eine Vermeidung der weiteren Verbreitung des Virus zu sorgen. Natürlich sind auch Försterhunde „Beamte“ und dürfen die Forstbeamte Tag und Nacht in Wald, Feld und Flut begleiten. Ebenso dürfen die ausgebildeten Hundenasen ihr Können bei der Identifizierung von diversen Schimmelpilzen im Staatsauftrag unter Beweis stellen, um ein erforderliches Urteil über das Wohl und Wehe von befallenen Baumbeständen und deren etwaig notwendigen Abholzung oder Bewohnbarkeit von Gebäuden durch die beauftragten Gutachter und Experten herbeizuführen. Durch die Corona-Pandemie sind die feinnasigen Hunde, sogar zu Spezialspürnasen zum Erschnüffeln Corona-infizierter Menschen ausgebildet und beispielsweise als Diensthund an Flughäfen weltweit mit einer erstaunlichen Trefferquote eingesetzt worden. Wow!

Prinzipiell, ob national (Deutschland) oder international (gesamte Welt) betrachtet, haben Diensthunde vielfältige Spezialaufgaben und -aufträge. Demzufolge müssen die in Frage kommenden Hunde (Diensthundekandidaten) ein bestimmtes Anforderungsprofil (Physische Anlagen, Wesen, Temperament und veranlagten Fähigkeiten des jeweiligen Hundes) erfüllen, sowie besondere Fertigkeiten bei der Ausbildung (Ausbildungsinhalte) für den jeweiligen Dienst aufbauen. Erst nach erfolgreichem Abschluss der Spezialausbildung haben die betreffenden Hundekandidaten ihre vollständige „Diensttauglichkeit“ erlangt und dürfen ihren aktiven Dienst bei den nachfolgenden Dienstherren antreten:

  • Polizei-Diensthund
  • Diensthund der Zollverwaltung (Mobil und Stationär)
  • Diensthunde in Justizvollzugsanstalten
  • Diensthund beim Militär
  • Diensthund im Rahmen des operativen Wildtiermanagements an Flughäfen
  • Diensthunde anderer Behörden und staatlicher Institutionen je nach Zuständigkeitsgebiet (Landwirtschaftsministerium, Heimatschutzministerium, Forstverwaltung etc.)

Nun wollen wir auch noch einige der Spezialaufgaben der einzelnen Diensthunde nennen:

  • Drogenspürhund / Rauschgiftspürhund / Betäubungsmittelspürhund
  • Geldmittelspürhund / Banknotenspürhunde
  • Datenträgerspürhund
  • Sprengstoffspürhund / Minenspürhund / Kampfmittelspürhund
  • Meldehund
  • Sanitätshund
  • Panzerabwehrhund
  • Zughund
  • Transporthund
  • Gefahrenabwehrhund
  • Brandmittelspürhund
  • Schimmelpilzspürhund
  • Leichenspürhund
  • Personensuchhund (Mantrailer / Rettungshund)
  • Schutz- und Wachhund
  • Spezielle Dienstspürhunde für das Auffinden von Schmuggelware und sonstiger verbotener Waren (z.B. Kaviar, Fleisch oder sonstige tierische Erzeugnisse, Zigaretten / Tabak, Elfenbein bis hin zu Bettwanzen und anderen Schädlingen)
  • Diensthunde für den Grenzschutz
  • Wild-Spürhunde für den Flughafenbetrieb
  • Försterhunde
  • Therapiebegleithund für tiergestützte Behandlung traumatisierter Soldaten:innen oder Polizisten:innen
  • Zugriffshunde von Spezialkräften (GSG 9, Kommando Spezialkräfte, SOKOs)

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Welche Hunderassen eignen sich als Diensthund & kommen auf „Staatskosten“ zum Einsatz?

Deutscher Schäferhund, Belgischer Schäferhund, Dobermann, Rottweiler, Setter, Spaniel & Co.

Offizielle Diensthunderassen und weitere geeignete Hunde, Hundetypen und Rassen

Hierzulande gibt es diverse Hunderassen, die offiziell den Status als Diensthunderasse tragen:

Ferner greifen aber die Behörden auch auf unzählige weitere geeignete Hunderassen bis hin zu Hybridhunden (Labradoodle, Goldendoodle, Cockapoo, Aussiedor etc.) und Mischlingen als „Diensthunderassen“ zurück, um diese nach Überprüfung des erforderlichen Anforderungsprofils im Hinblick auf den aktiven Diensteinsatz, auszubilden und abzurichten.

Besonders für den Einsatz als Superspürnase in den unterschiedlichen Dienstbereichen, sind die allermeisten Jagdhunderassen auf Grund ihrer Feinnasigkeit für die Ausbildung zum Diensthund (Spürhund) geeignet. Und so trifft man regelmäßig auch auf Spaniel- und Setter-Rassen wie den English Cocker Spaniel oder Irish Setter, Retriever-Rassen wie Labrador und Golden Retriever bis hin zu Nasenspezialisten wie den Bayerischen Gebirgsschweißhund oder Hannoveraner Schweißhund.

Des Weiteren werden als Diensthunde beispielsweise als Försterhunde oder Diensthunde zur Sicherung des Flugbetriebes Jagdschläge wie Deutsch Drahthaar, Deutsch Kurzhaar, Deutsch Langhaar, Deutsch Stichelhaar, Deutscher WachtelhundDeutscher Jagdterrier, Dackel, Magyar Vizsla, Großer Münsterländer Vorstehhund, Kleiner Münsterländer Vorstehhund, Pudelpointer, Weimaraner und viele weitere Jagdhunde als Partner im Dienst geführt.

Kurzgesprochen: Im Grunde kann nahezu jeder Hund, ob Rassehund, Designerhund oder Mischlingshund zum Diensthund ausgebildet werden. Es kommt letztlich auf das Aufgabengebiet und damit erforderlichen Anforderungsprofil des jeweiligen Hundeindividuums an, ob er prinzipiell für die Diensthundeausbildung geeignet und befähigt ist sowie seine Diensthundetauglichkeit bei der Ausbildung und später in der Praxis unter Beweis stellt.

Nachfolgend einige der vorgenannten Hunderassen und Hundetypen mit Foto, die zu Diensthunden ausgebildet werden:

Deutscher Schäferhund

 

Belgischer Schäferhund

 

Rottweiler

 

Riesenschnauzer

 

Labrador Retriever Farbvarietät Leberbraun

 

Irish Red Setter

 

Goldendoodle

 

Mischlingshund
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Was zeichnet einen Diensthund aus?

Diverse physische und psyhische Eigenschaften sind erforderlich, um als Diensthund qualifiziert zu sein.

Diese Eigenschaften und Fähigkeiten braucht ein potentieller Diensthund

Ein geeigneter Hundekandidat muss eine stabile Gesundheit, gute physische und stabile psychische Konstitution und vorzügliche Vitalität mitbringen.

Denn Diensthunden wird physisch und kognitiv viel abverlangt, sprich sie müssen nicht nur leistungsfähig, sondern körperlich und mental belastbar sein.

Dementsprechend sind je nach Aufgabenbereich, nervenstarke Hunde mit hoher Reizschwelle und ausgeprägter Wesensfestigkeit gewünscht. Sprich, die Hunde müssen umweltsicher sein, sollen folglich nicht auf jedweden Reiz hypersensibel reagieren, dennoch im Ernstfall energisch aus sich herausgehen und zur Tat schreiten können. Eine große Portion Selbstbewusstsein, Gelassenheit und innere Ruhe sind angebracht, gleichzeitig braucht es aber auch Temperament und Impulsivität, wenn dies situativ erforderlich ist. Eine gute Nase und sicherer Orientierungssinn gepaart mit Arbeitsfreude und -willigkeit, Finderwille, Zielstrebigkeit, Kooperationsbereitschaft, Führigkeit, Gehorsam, Kommunikationsfähigkeit und Menschenbezogenheit sind ebenfalls mehr als dienlich, um in den einzelnen Segmenten bei den anspruchsvollen, herausfordernden, stressigen und mitunter gefährlichen Einsätzen als Diensthundeteam bestehen zu können. Hinzu braucht es intelligente, gelehrige und lernwillige Hunde, um den hohen Ansprüchen bei der Vermittlung notwendiger Lerninhalte gerecht zu werden. Eine ausgeprägte Sozialverträglichkeit und Sozialkompetenz sind ebenfalls Grundvoraussetzung.

Wird der Diensthund als „Spürnase“ zum Auffinden von Personen oder ganz bestimmter Substanzen (z.B. Betäubungsmittel) ausgebildet, so ist das Vorhandensein eines ausgeprägten und vorzüglichen Geruchssinns ein wesentliches K.O.-Kriterium. Wird hingegen ein geeigneter Hund für die Schutzhundeausbildung gesucht, der im praktischen Diensteinsatz zum Schutz des Diensthundeführers, schutzbedürftiger Dritter oder im Rahmen des Objektschutzes eingesetzt wird, muss dieser Stress tolerieren können, mit seiner selbstbewussten Persönlichkeit „abschrecken“ und situativ schutzbereit (verankerter Schutzinstinkt) und wehrhaft sein, was bestimmte verankerte Wesensanlagen, Fähigkeiten, Verhalten und physische Eigenschaften bedingt.

Kurzgesprochen, es kommt auf das zukünftige Berufsbild des Diensthundes an, welche Voraussetzungen und Eigenschaften für dessen Eignung und Einstellung beim jeweiligen Dienstherrn nötig sind. Und ebenso individuell muss die jeweilige Ausbildung in Bezug auf die Herangehensweise erfolgen, da jeder Diensthund eine eigene Persönlichkeit mit allem Wenn und Aber mitbringt, worauf die Ausbilder im Sinne der Ausbildungsergebnisse und des erwünschten Ausbildungserfolgs, spezifisch eingehen.

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Wer trägt die Kosten der Ausbildung & Haltung während der aktiven Zeit als Diensthund?

Der Dienstherr (Staat) kommt für die mehrere tausend Euro teure Diensthundeausbildung auf.

Ausbildung und Versorgung gehen auf Staatskosten beim Diensthund

Da die jeweilige Behörde oder staatliche Institution ihre Diensthunde für die jeweiligen Arbeits- und Aufgabenbereiche anschafft, kommt der Staat auch für die komplette Versorgung, Ausbildung, Weiterbildung und Haltung auf. Und die Kosten sind nicht unerheblich, denn alleine die Ausbildung kostet mehrere tausend Euro. 

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Was passiert mit dem Diensthund im Rentenalter?

Entweder übernimmt der bisherige Diensthundeführer den Diensthund a.D. oder er wird in "Privathände" vermittelt.

Übernahme durch bisherigen Diensthundeführer oder Weitervermittlung

Irgendwann kommt nach jahrelangem Dienst altersbedingt auch beim Diensthund der wohlverdiente Ruhestand. Spätestens wenn die regelmäßigen Leistungsprüfungen für den aktiven Diensteinsatz nicht mehr bestanden werden. Dann ist der Zeitpunkt für Pensionärsdasein erreicht und der Dienst wird quittiert.

Nun wird der aktiv geführte Diensthund vom arbeitenden Beamten, zum Diensthund a.D. (außer Dienst).

Was nun? Hier gibt es mehrere Szenarien. Denn die Versorgungssituation sieht von Fall zu Fall (je nach Dienstherrn) unterschiedlich aus.

Zunächst ist der Diensthund bis auf Weiteres auch während der Rente „Eigentum“ des Dienstherrn.

Übernimmt der bisherige Diensthundeführer seinen Seniorhund oder aus diversen anderen Gründen ausgeschiedenen Diensthundepartners, so wird zwischen dem Dienstherrn und dem Diensthundeführer eine sogenannter „Pflegevertrag“ für die zukünftige Versorgung des Hundes geschlossen. Der Dienstherr kommt laut der Vereinbarung mit einer gewissen Aufwandspauschale (45-75 EUR) für die Versorgung des Hundes auf. Allerdings deckt die Höhe nur einen unwesentlichen Teil der artgerechten Haltungskosten (Gesundheitskosten/Tierarztrechnungen, Ernährung, Pflege, Hundesteuer, Hundehalterhaftpflichtversicherung etc.) – die Bundeswehr zahlt beispielsweise um die 45 EUR monatlich*, übernimmt hingegen die Kosten für Tierarzt (Untersuchungen/Behandlungskosten) komplett.

Andere Dienstherren zahlen dafür eine höhere monatliche Pauschale, hingegen müssen dann die zukünftigen Halter für die Tierarztkosten eigenständig in voller Höhe aufkommen. Es gibt demnach keine einheitliche Regelung über alle Dienstherren ob auf Bundes- oder Länderebene.

Kann oder will der bisherige Diensthundeführer seinen Diensthund nicht in die private Haltung übernehmen, so wird dieser an geeignete Menschen weitervermittelt. Sie sind dann in ihrer Funktion als verantwortliche Hundebesitzer, voll und ganz, für die Versorgung des ehemaligen Diensthundes zuständig.

* Quelle: Homepage der Bundeswehr

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Weitere Informationen über mögliche Diensthunderassen im Rasselexikon

Rassebeschreibung, Rasseporträt, Steckbrief, Rassebilder & Co.

Hier erfahrt ihr noch mehr über die geeigneten (Dienst-)Hunderassen

Haben wir nun euer Interesse geweckt, über die unterschiedlichen Hunderassen mehr zu erfahren, die sich für eine Ausbildung zum Diensthund in den diversen Diensten bei der Polizei (Landes- oder Bundespolizei), Zoll, Militär & Co. qualifizieren?

Dann folgt uns nun in unser umfangreich bestücktes Rasselexikon mit über 400 Hunderassen. Dort findet ihr ein umfassendes Rasseporträt mit Steckbrief und zahlreichen Rassefotos.

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