Irischer Terrier

Kinderlieber aber anspruchsvoller Terrier aus Irland

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Zuletzt aktualisiert am: 11.12.2023

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Das wichtigste in Kürze

  • Robuster Draufgänger mit Herz für seine Menschen und Kinder des Hauses
  • Idealer Partner für aktive und konsequent agierende Besitzer mit Hundeerfahrung
  • Wachsame und wenn nötig furchtlose Kämpfernatur mit Terriergen
  • Extrem treu, loyal, gutmütig, liebevoll, erziehbar und umgänglich
  • Robust und gesund, körperlich und mental stabil, pflegeleicht und wetterfest

Der Irische Terrier bringt vorzügliche körperliche und wesensseitige Eigenschaften sowie zahlreiche Fähigkeiten mit, die ihn zu einem vielseitig verwendbaren Rassehund machen.

Nimmt man den Terrier von seiner Optik in Augenschein, so fällt sofort sein muskulöser, drahtiger und dadurch extrem sportlich anmutender Körper auf. Er ist ein ausdauernder Läufer und Arbeiter, kann sehr schnelle Geschwindigkeiten aufbauen, hat extreme Energie und Kraft. Dieser Tatsache geschuldet, wird er von Anhänger seiner Rasse häufig als edles Rennpferd bezeichnet, so umschreibt es der verantwortliche Klub für Terrier (KfT) e.V..

Die hervorragenden körperlichen Qualitäten werden durch das tolle Wesen und daraus resultierende Verhalten des Irischen Terriers untermauert. Denn ist gilt als lebhaft, aktiv, arbeitswillig und bewegungsfreudig. Ferner ist er intelligent, gelehrig und lernwillig, wodurch er sich mit entsprechender Expertise leicht erziehen, ausbilden, abrichten und führen lässt. Beste Voraussetzungen um ihn als Arbeitshund bei der Jagd oder als wachsamen Begleit- und Familienhund zu halten. Damit dies im Team in jeglicher Verwendungsart funktioniert, kann man auf die hohe Bindungsfähigkeit, Anhänglichkeit, Treue und Loyalität des Terrier bauen. Zudem wird die Rasse als einerseits gutmütig und dem Menschen gegenüber liebevoll beschrieben, andererseits kann er aber auch sehr entschlossen aus sich herausgehen und mit äußerstem Löwenmut, Unerschrockenheit, Hartnäckigkeit, sich anderen Hunden gegenüber behaupten, mit seiner Wild- und Raubzeugschärfe bei etwaigem Wildkontakt im Revier bei der Jagd punkten und sogar seine Bezugsmenschen und deren Hab und Gut, vor ungebetenen Gästen schadlos halten. Der Irische Terrier ist bemerkenswert gutartig, in der Not scheut er aber vor keiner Konfrontation zurück.

Was es ansonsten noch alles Interessantes über den anpassungsfähigen, kinderlieben und liebevollen Irischen Terrier zu erfahren gibt, findet ihr durch die Lektüre unserer nachfolgenden Rassebeschreibung. Viel Freude beim Weiterlesen!

Nummer: 139
Gruppe: 3. Terrier
Sektion: 1. Hochläufige Terrier
Subsektion: -
Arbeitsprüfung notwendig? Nein
Ursprung
Irland
Patronat -
Verwendung

Vielseitig verwendbarer Hofhund, Familienhund, Wachhund, der Gefahren oder Verletzungen mit äußerster Verachtung begegnet; geeignet für die Jagd und die Arbeit nach dem Schuss.

Datum der Veröffentlichung 13. März 2001
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung 28. Januar 1955
Link zum FCI-Standard FCI - Irischer Terrier

Wie entstand unser Rassenname?

Wie "Irish Terrier" zu seinem Rassenamen gekommen ist, ist schnell erklärt. Wahrscheinlich könnt ihr euch dies bereits selber denken, aber der Vollständigkeit halber wollen wir euch dennoch eine kurzweilige Erklärung liefern:

Wie ihr vielleicht bereit in unserem Intro gelesen habt, hat die mittelgroße Terrierrasse irische Wurzeln. Sprich, der Irish Terrier stammt aus Irland. Die grüne Insel ist demnach das Herkunfts- und Mutterland. Dies wurde in seinem Rassenamen auch entsprechend gewürdigt und berücksichtigt.

Da der Rassehund zu den Terrierrassen gehört, wurde auch dieser Hinweis direkt in seiner Namensbezeichnung verarbeitet.

Aber warum Terrier? Der Begriff Terrier geht au das lateinische Wort "terra" zurück. Terra bedeutet Erde. Da Terrier im Allgemeinen auch für die Jagd unter der Erde (Baujagd) eingesetzt wurden, geht vermutlich dieser Teil des Rassenamens auf die Verwendung unter der Erde zurück. Da aber der Irische Terrier zu den hochgewachsenen und hochläufigen Terriern gehört, eignet er sich für die Baujagd eher nicht, da die Bauten von Fuchs und Dachs einfach zu nieder und klein sind, als dass sich der gewandte und geschmeidige Terrier dort jagdlich aufhalten können. 

Durchaus kann der Namenszusatz Terrier aber auch auf die Ausgangsrassen zurückgehen, die seine Entwicklungsgeschichte bis zum heute bekannten modernen Irish Terrier beeinflusst haben. So waren alte Black-and -Tan-Schläge wie der Old Wire-haired black and tan Terrier sicherlich beteiligt. Und dass der IT vom Aussehen, Wesen/Charakter und seinen Anlagen bei den Terriern richtig aufgehoben ist, kann man nur schwerlich leugnen.

Welches Problem sollten wir lösen?

Hunde dienten jeher Menschen als Gehilfen, um die unterschiedlichsten Arbeiten und Aufgaben zu übernehmen, die mitunter für einzelne Personen zu anspruchsvoll, aber auch zu gefährlich, waren. Für viele Tätigkeiten hätte es einen Stall an menschlichen Arbeitskräften benötigt, um die Jobs in selber Qualität auszuführen, wie es Hunde von Haus aus und durch Aufbau diverser Fertigkeiten, in der Lage waren. Denke man hier beispielsweise an die unermüdlichen Hütehunde, die durch ihre läuferische Fähigkeiten, Vieh sicher von A nach B trieben, auf den Weideplätzen zusammenhielten und gegen übergriffige Raubtiere verteidigten. Aber auch gegen eine vorzügliche Schnüffelnase ist keine menschliche Eigenschaft in der Lage zu konkurrieren - Wild konnte also durch Hunde aufgespürt werden, wo Menschen ohne tierische Helfer, reine Glückstreffer landen mussten, um zum selben Ergebnis zu kommen.

Kurz, Hunde wurden als Helfer zur Bewältigung des Alltags für verschiedene Lebensbereiche angeschafft.

So war es auch bei uns Irish Terriern und unseren Vorläufern.

Einige unserer Besitzer sahen sich tagtäglich auf ihren Höfen, in den Ställen und Behausungen mit jeder Menge ungebetener tierischer Gäste konfrontiert. Tiere, Ernteprodukte und Nahrungsmittel zogen Nager und anderes Raubzeug an. Sie waren bei ihren Streifzügen auf der Suche nach geeignetem Diebesgut, um Fressbares zu ergattern. Gegen diese Plagegeister griffen Menschen häufig auf Katzen oder eben entschlossene, scharfe und wehrhafte Hunde zurück. Sprich wir Hunde sollen die Tiere abschrecken, vertreiben oder gar töten.

Apropos Eindringlinge: Auch menschliche Diebe und Räuber trieben zu dieser Zeit ihr Unwesen, wollten sich ebenso am Hab und Gut unserer Besitzer zu schaffen machen. Viele Menschen waren mittellos und suchten eben ihr Glück auf der Suche nach Nahrung oder Diebesgut, das sie dann in bare Münze umsetzen konnten, bei ihren Raubzügen auf den Anwesen unserer Menschen. Aber nicht mit uns wachsamen und verteidigungsbereiten Hunden. Wir sorgten für Sicherheit, warnten unsere Besitzer, wenn Fremde sich näherten und waren stets bereit, das Eigentum zu schützen. 

Aber auch bei den jagdlichen Aktivitäten benötigten die Menschen für diverse Jagdaufgaben vor und nach dem Schuss, tatkärfitge Unterstützung - nur durch Mithilfe von Hunden konnte die Jagd in Teilen zielgerichteter und systematischer angegangen werden und ablaufen. Durch die Unterstützung von hündischen Jagdhelfern, wurde die Jagd für den Menschen also einfach und erfolgreicher. Denn es war schon schwer genug, Wild überhaupt ohne Unterstützung aufzuspüren, wie hätten Jäger dann ohne Hunde flüchtende Füchse und Dachse beispielsweise in ihren Fluchtorten bejagen, angeschossenes Wild wiederfinden oder erlegtes Federwild aus dem Wasser holen sollen? Für all diese Tätigkeiten gab und gibt es Allrounder und Spezialisten, die die Jagd dazumal und bis heute erheblich leichter und für seinerzeit notwendigen Jagderfolg garantierte.

Damit noch nicht genug, denn auch wir Irischen Terrier wurden von dem ein oder anderen als Lebensbegleiter angeschafft, um das Leben unseres Besitzer mit unserer Anwesenheit zu versüßen, geselliger und spannender zu machen.

Die vielseitige Verwendung des IT gipfelte im ersten Weltkrieg mit dem Einsatz als Kriegshund, wo er im Rahmen seiner Melde-/Botenhundtätigkeit zum Überbringen von Nachrichten unterwegs war.

Wie wurden wir eingesetzt?

Als große Allrounder waren wir sowohl beim einfachen Bauern, über den Gentleman bis hin zum Gutsherr und Adel beliebt und fanden entsprechend Verwendung in den unterschiedlichsten Aufgabengebieten.

So wurden wir Irish Terrier als Hofhunde, Sentinel also Wächter (Wachhund) und leistungsfähiger Arbeitshund ("working terrier") von Bauern auf ihren Höfen gehalten. Dort wurden wir zur Bekämpfung von tierischem Ungeziefer wie Ratten, Mäuse, Marder etc. eingesetzt. So sollte unsere Anwesenheit bestenfalls abschrecken, andernfalls waren wir schneidigen und tollkühnen Terrier stets bereit, durch unser aktives Zutun, die Eindringlinge zu vertreiben oder ihnen entschlossen den Garaus zu machen. Durch unseren natürlichen Jagdtrieb und veranlagte Raubzeugschärfe, waren die Nager und das sonstige Raubzeug "gefundenes Fressen" - wir hatten große Erfolge als Rattler und Kammerjäger. Ebenso dienten wir als wachsame und verteidigungsbereite Wachmänner, um Fremde und ungebetene menschliche Gäste zu melden und wenn nötig ihnen mit unserem energischen Verhalten die Stirn zu bieten. Denn Diebe und Räuber waren zu dieser Zeit immer wieder unterwegs, um sich an Vieh, Nahrung und sonstigem Eigentum zu bedienen. Glaubt uns, wir waren stets so aufmerksam, dass uns nichts entging und sie keine Chance hatten, etwas zu stehlen. Schließlich tragen wir Terriergen in uns...

Dem Gentleman dienten wir als Begleithund, der in der Not auch Schutz bot, das Haus und die Familie bewachte und beim Jagdsport eingesetzt wurde.

Letzteres war der Hauptgrund unserer Beliebtheit beim Adel, den Gutsherren und Großgrundbesitzern. Denn der Jagdsport war eine in diesen Kreisen weitverbreitete Beschäftigung und gesellschaftliche Veranstaltung, für deren Ausübung wir speziell gehalten wurden. Hier durften wir mit unserer Hartnäckigkeit, Furchtlosigkeit sowie jagdlichen Begabung zu Land und Wasser, Füchse, Hasen, Dachse und Ottern auf die Spur gehen und diese Stellen. Dabei schreckten wir auch nie davor zurück, den Weg in den Bau für die Baujagd zu nehmen und das Wild bis in die allerletzten Fluchtwinkel zu verfolgen. Ob wir tatsächlich dem Wild in die Bauten folgten, können wir nicht mit Sicherheit sagen, da wir uns auf Grund unserer Größe heute nicht als Erdhunde eignen. 

Alles in allem kann man sagen, dass die Aufgaben des Irish Terrier breitgefächert waren, angefangen über das Freihalten der Häuser und Höfe von jeglichem Raubzeug, bis zum gezielten Jagdeinsatz auf Wild verschiedenster Art. Und dies über alle Gesellschaftsschichten hinweg. Nicht umsonst wurden dem Irish Terrier folgende Eigenschaften und hieraus erfolgten Halterbeziehungen nachgesagt: "Wächter der armen Leute, zum Freund der Bauern und zum Liebling der vornehmen Herren.

Im 20. Jahrhundert bewies sich die Rasse zudem als furchtloser und leistungsbereiter Krieghund, um Botschaften von A nach B zu verbringen.

Wo stammen wir her?

Die ursprüngliche Heimat des Irish Terrier, ist Irland.

Der Literatur folgend, soll demnach die genaue Herkunft in der Grafschaften Wicklow und Ballymena in Irland liegen. Ferner berichten andere Fachleute von der Grafschaft Cork, die ebenfalls als Ursprung für den Irish Terrier gelten soll.

Definitiv lässt sich aber festhalten, dass wir temperamentvollen und kernigen Irischen Terrier, aus Europa stammen. Und hier liegen unsere Wurzeln auf den Britischen Inseln und hier genaugenommen auf irischem Staatsgebiet.

Der Old Wire-haired black and tan Terrier gilt als Vorfahre des Irischen Terriers.

Welche Rassen sind unsere Vorfahren?

Der Irish Terrier wird in seiner Heimat auch "Daredevil" und "Red Devil" genannt, was soviel wie Draufgänger, Teufelskerl und roter Teufel im Deutschen heisst. Und diese Bezeichnung trägt der energiegeladene und furchtlose Terrier nicht umsonst. Die Gene seiner Vorläufer und Ausgangsrassen haben den Rassehund maßgeblich beeinflusst und zu dem gemacht, was er heute ist - ein vielseitiger, kerniger und arbeitstüchtiger Naturbursche. Der "Rote Ire" gilt als eine der ältesten Terrierrassen.

Die frühen Irish Terrier wurden in verschiedenen Varietäten gezüchtet. Es gab Farbschläge in Rot, Schwarz-loh, Grau und gestromte Hunde. Größe, Gewicht und Farbe spielten zu dieser Zeit eine untergeordnete Rolle, denn es ging primär darum Hunde zu züchten, deren Arbeitswille, Arbeitsfähigkeit, Wetterbeständigkeit, Robustheit und Wildheit hervorstachen. Man benötigte leistungsfähige und gebrauchstaugliche Hunde, die zudem widerstandsfähig und anspruchslos waren. Es ging darum bestimmte Arbeiten zuverlässig zu übernehmen und gleichzeitig wenig Aufwand zu verursachen, schließlich hatten viele Besitzer selber ein karges Leben.

Die Zucht konzentrierte sich um das 19. Jahrhundert auf die Farbe Rot und die sonstigen Farbtöne wurden herausgezüchtet und verschwanden. Von Beginn des 20. Jahrhunderts waren dann bis auf die roten Schläge alle Farbvarianten durch die züchterischen Aktivitäten "ausgelöscht".

Einer der Urahnen des heutigen Irish Terrier ist der Old Wire-haired black and tan Terrier. Dieser ist auch als drahthaariger Black-and-Tan-Terrier bekannt. Bis heute kommen immer wieder durch Nachzuchten gezüchtete Irish-Terrier-Welpen zur Welt, bei denen in seltenen Fällen ein Welpe das Licht der Welt erblickt, der die Zeichnung und Farbtöne des Black and Tan aufzeigt.

Als Stammvater des heutigen Standards und der Reinzucht des Irish Terriers, gilt der rassetypische Rüde "Kiliney Boy", der von Mr. Warehouse in Irland gezüchtet wurde. Durch "Kiliney Boy" und die Hündin "Erin" wurde eine Zuchtlinie gezüchtet, die sich ihre Meriten und Erfolge als Ausstellungshunde verdiente. Allen voran müssen hier die Irish Terrier "Playboy", "Poppy", "Pagan II" und "Pretty Lass" genannt werden.

Wie haben wir uns auf der Welt verbreitet?

An offiziellen Hundeausstellungen nahmen bereits früh um 1870 in Dublin / Irland die ersten Irish Terrier teil. Hierdurch wurde die Rasse einem breiteren Publikum zugängig und folglich der IT in einer breiteren Bevölkerungsschicht bekannt. Denn nicht nur regionale Züchter, Fachpublikum und andere Besucher waren bei den Hundeshows anwesend, wodurch die Hunderasse sukzessive auch über die Veranstaltungsorte sich einen Namen machte.

Zug um Zug wurde die Rasse weiterentwickelt, die gezielte Zucht professionalisiert und damit von Irland über das englische Festland, hinüber nach Kontinentaleuropa bis in die USA verbreitet.

In Großbritannien wurde der Irish Terrier im Jahr 1879 durch den Kennel Club (KC) als erste Terrierrasse anerkannt und im selbigen Jahr der erste Rassezuchtverein, der Irish Terrier Club, in Dublin gegründet. Auf dessen betreiben wurde im Jahr 1889 auf einer Generalversammlung beschlossen, dass es zukünftig Rassevertretern, die nach 1889 gewölft wurden, auf Ausstellungen keine Wertung mehr erhielten, sollten ihre Ohren kupiert sein. 

1881 wurde der erste Standard für die Rasse aufgestellt, der im Jahr 1897 korrigiert wurde und bis in die heutige Zeit dem aktuellen Rassestandard in großen Teilen entspricht.

1885 wurde die Rasse durch den American Kennel Club (AKC) offiziell anerkannt.

Schnell wuchs die Beliebtheit der Rasse an, es wurden für Spitzenhunde der Zucht gigantische Preise aufgerufen, die nach heutigem Ermessen in horrenden Kategorien liegen würden. Bei Hundeausstellungen und Hundeshows war die Rasse des Irish Terrier regelmäßig unter den am häufigsten präsentierten Hunderassen vertreten. So sind nachgewiesenermaßen bei einer Veranstaltung in London im Jahr 1900, über 380 Irish Terrier an den Start gegangen und waren damit in Großbritannien mit ihrem artverwandten Foxterrier, die beliebteste Rasse ihrer Art.

In der Schweiz fand die erste Zuchtbucheintragung eine IT im Hundestammbuch im Jahr 1901 statt. Bereits zu dieser Zeit wurde auch in Holland die gezielte Zucht der Hunderasse betrieben, denn es waren importierte Hunde aus Holland, die Erwähnung im dortigen Zuchtbuch fanden.

In Deutschland wird die Hunderasse erst seit ungefähr 1910 gezielt gezüchtet. Dies geht aus Aufzeichnungen hervor, die den in Hamburg ansässigen Züchter Albert Gruhle mit seinem Zwinger "Hansa", als Pionier der deutschen Reinzucht des Irish Terriers ansehen.

Weiterhin wird dem Zwinger "von der Schramperhöhe" ein maßgeblicher Einfluss bei den Zuchtaktivitäten des IT zugesprochen. Betreiber war der Züchter Dr. Sudhoff, der eine stattliche Anzahl an Zuchthunden von weit mehr als 50 Irish Terrier hielt. Die Zuchttätigkeit geht auf die Jahre zwischen dem 1. und 2. Weltkrieg zurück.

Im 1. Weltkrieg wurde der Irish Terrier als Wachhund und Bote durch die Armeen eingesetzt. Ihre Zuverlässigkeit, Wachsamkeit, Zähigkeit und Furchtlosigkeit waren dabei gefragt. Vielen Soldaten retteten sie mir ihrer Arbeit das Leben. Diesem ehrwürdigen Dienst verdankt der IT sicherlich auch viele Anhänger. 

Auch etliche Züchter konnten viele der Irish Terrier über den Krieg hinwegretten, so dass die Population nach dem ersten Weltkrieg bereits um 1920 zahlenmäßig relativ stark war. Schwieriger gestaltete sich die Zucht über die Zeit des zweiten Weltkriegs und dennoch retteten unauffällig weiterarbeitende Zuchtstätten einige Exemplare, wodurch der heutige Status der Hunderasse, gesichert werden konnte.

Ab den späten 40er-Jahren ging das Ausstellungswesen munter weiter und die Begeisterung für den Irish Terrier auf Grund seiner exzellenten Eigenschaften und Ausstellungstalente, wuchs beständig weiter.

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Aktuelles zum Irischen Terrier

Wie beliebt ist der Irische Terrier und wie wird er heute eingesetzt?

Beliebtheit der Rasse heute

Der Irische Terrier gehört in Deutschland zu den beliebtesten anerkannten Hunderassen. 

Immerhin nimmt die Menschen gegenüber treue und liebevoll zugetane Terrier-Rasse, beständig einen Platz unter den Top 50 nach gemeldeten und neuregistrierten Welpen nach der Welpenstatistik des Verbands für das Deutsche Hundewesen e.V. (VDH) ein. In der aktuellsten Fassung (Stand 2020) sind von den organisierten Zuchtstätten 471 Irish-Terrier-Welpen gezüchtet worden und standen für die Weitervermittlung in sorgsame und fürsorgliche Halterhände bereit.

Neben den offiziell im Zuchtbuch registrierten Welpen, kommen noch die von deutschen Hobbyzuchten gezüchteten neugeborenen Irish Terrier hinzu, die ebenfalls zum größten Teil ihr Zuhause hierzulande haben.

Damit kann unzweifelhaft von einer hohen Beliebtheit des lebhaften und vielseitig talentierten Terriers in deutschen Hundehaushalten gesprochen werden.

Aber auch über die deutschen Landesgrenzen hinaus hat der Irische Terrier eine große Fangemeinde.

So trifft man natürlich in Großbritannien auf den IT, dort liegt er aber im Popularitätsranking unter den Terrier-Rassen eher im Mittelfeld.

Blickt man über den großen Teich in die Vereinigten Staaten von Amerika, so liegt die Rasse im Hinblick auf die Beliebtheit unter den Amerikanern, aktuell auf Platz 116 von 204 anerkannten und gerankten Rassen. Dies geht aus dem Popularitätsindex des American Kennel Clubs (AKC) hervor.

Aber auch in zahlreichen europäischen Ländern außerhalb Deutschlands, trifft man immer wieder auf den robusten und arbeitseifrigen Irish Terrier.

Verwendung heute

Auf Grund seiner herausragenden körperlichen Konstitution und seiner gesamten Anlagen, ist der rassige Irish Terrier ein vielseitig begabter, gebrauchstauglicher und leistungsfähiger Allrounder.

Zu was der mittelgroße Terrier alles in der Lage ist, zeigt sich anhand der nachfolgenden Verwendungsarten. Auf jeden Fall bringt es von Haus aus bereits hervorragende Veranlagung und Fähigkeiten mit, zudem kann man ihm bei entsprechendem Handling, viele weitere Fertigkeiten beibringen. Damit ist dem Spektrum an Einsatzmöglichkeiten fast keine Grenzen gesetzt.

Durch seine äußerst treue und Menschen positiv zugewandte Ader, ist der Irish Terrier ein beliebter Familien- und Begleithund für Singles, Paare und Familien mit Kindern, die sich gerne und intensiv mit dem aktiven und lebhaften Hundecharakter auseinandersetzen. 

Im Rahmen der Haltung im privaten Umfeld übernimmt der wachsame und schneidige Terrier auch zuverlässig die Wachhundfunktion. Hab und Gut sind bei ihm gut aufgehoben, er vermeldet Ungewöhnliches sicher und ist stets bereit, seine Familie und deren Eigentum zu beschützen.

Ferner freut sich der fitte und vitale Irische Terrier bei diversen Hundesportarten gefordert zu werden und sich bei geeigneten Disziplinen einbringen zu dürfen. Er ist ein durchaus talentierter Sportler.

Ursprünglich wurde die Rasse durch ihre Wachsamkeit u.a. als Hofhund gehalten, diente aber auch als Jagdgehilfe für diverse jagdliche Aufgaben im Revier. Vereinzelt trifft man daher bis heute auf den Irish Terrier in Funktion des ausgebildeten und abgerichteten Jagdgebrauchshundes.

Abseits der klassischen Privathaltung, wird der IT als Rettungshund ausgebildet und innerhalb des Rettungshundewesen in Rettungshundestaffeln geführt. Hier darf er seinen Dienst am Menschen verrichten, um möglichst durch seinen tatkräftigen Einsatz vermisste Menschen zu finden und deren Leben zu retten.

Auf Grund seiner guten Abrichtbarkeit, Führigkeit und scharfen Sinne greifen Polizei, Zoll und Militär auf den Irischen Terrier zurück und verwenden ihn nach einer Spezialausbildung als Diensthund.

Zu guter Letzt wollen wir noch die besondere Verwendung als Therapiebegleithund nennen, wo der IT innerhalb der tiergestützten Therapie und Behandlung hilfsbedürftiger Menschen zum Einsatz kommt.

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Wie ist es um die Physis des Irischen Terriers bestellt?

Welche körperlichen Rassemerkmale bringt der Irische Terrier mit und welche Vor- und Nachteile hängen mit ihnen zusammen?
Lebenserwartung
Rüden
12 - 15 Jahre
Hündinnen
12 - 15 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
43 - 47 cm
Hündinnen
43 - 47 cm
Gewicht
Rüden
10.5 - 13.5 kg
Hündinnen
9.5 - 12.5 kg

Schläge und Varietäten

Den Irish Terrier gibt es nach den Vorgaben des Standards in drei unterschiedlichen Farbschlägen:

  • rot
  • rot-weizenfarben
  • gelblich-rot

Allgemeines Erscheinungsbild

In diesem Kapitel wollen wir uns den Irish Terrier von seiner ganzen Körperbauweise und Wirkung detailliert anschauen, schließlich prägt das äußere Erscheinungsbild jeden Hund enorm - dies trägt u.a. zum persönlichen Geschmacksempfinden und individuellen Gefallen beim Betrachter bei. Allerdings sollte das Aussehen nicht alleine zur Entscheidungsfindung bei der Anschaffung eines Hundepartners beitragen, denn zahlreiche Kriterien stehen im Fokus, damit Hund und Mensch am Ende des Tages zusammenpassen und der Hund seinen Lebensraum und zukünftiges Zuhause am richtigen Platz findet. Hierzu wollen wir euch animieren, unseren ergänzenden Artikel zu lesen, in dem wir einige wesentliche Gedanken zur Anschaffung mit euch teilen wollen. Hier geht´s lang.

Nun wollen wir aber wieder in die Beschreibung des Irish Terrier eintauchen und Körperteil für Körperteil uns gemeinsam anschauen. Denn letztlich hat die Körperbeschaffenheit einen hohen Stellenwert, wie stabil die Konstitution und Leistungsfähigkeit des jeweiligen Hundes ist.

Auf geht´s:

Wenn man sich den Irish Terrier betrachtet, nimmt man einen sehr sportlichen und athletischen Hund mit großer Robustheit wahr. 

Laut Rassestandard erscheint der mittelgroße Rassehund geschmeidig und drahtig, wirkt sehr aktiv und lebhaft. Die Körperbauweise vermittelt viel Substanz, aber ohne ihm an Beweglichkeit und körperlicher Leistungsfähigkeit zu rauben. Der IT soll weder unbeholfen noch unförmig wirken. Ganz im Gegenteil. Denn sowohl Ausdauer als auch Geschwindigkeit und Kraft sind von enormer Bedeutung für die Rasse. Es wird gewünscht, das die hervorragende Körperlichkeit und Statur des Irish Terriers, den Eindruck von Schnelligkeit, Anmut und Flüchtigkeit vermitteln.

Der Irish Terrier verfügt durch seine körperlichen Anlagen über eine hervorragende Körperspannung. Diese ist besonders in seinem Rückenbereich zu vernehmen. Man kann als Betrachter sofort die Stabilität, Stärke, Agilität förmlich spüren. Der IT sprüht vor purer Agilität und Vitalität.

Die körperlichen Eigenschaften führen beim IT zu einer ausgewogenen Körperbauweise und harmonischen Proportionen. Der Terrier ist weder zu lang noch zu kurz, weder zu leicht noch zu schwer gebaut. IT-Liebhaber würden ihn sogar als perfekt bezeichnen - und das völlig zu Recht.

Das Gangwerk unterstreicht und prägt die gesamte Aura und das Auftreten des Hundes. Auch beim Irischen Terrier. Der Bewegungsablauf und die Führung der Vorder- und Hinterhand sind gerade und parallel nach vorne gerichtet. Die Ellenbogen arbeiten frei in der Bewegung und in paralleler Position zum Körper. Bei den Kniegelenken ist keinerlei Eindrehen zu erkennen. Der IT ist flott und flink auf seinen Läufen unterwegs, zudem gewandt und geländegängig.

Nachdem wir uns die allgemeine Wirkung und das Erscheinungsbild betrachtet haben, wollen wir mit den einzelnen Körperbereichen weitermachen:

Beginnen wir mit der Kopfpartie des Irish Terriers. Die Hunde verfügen über einen langgezogenen und faltenlosen Kopf, wobei der Schädel flach und zwischen den Ohren schmal gebaut ist. In Richtung seiner Augen wird der Schädel nochmals schmaler. Weiterhin weist der Kopfbereich einen minimal sichtbaren Stopp auf. Einzig im Profil ist dieser zu vernehmen.

Der Nasenschwamm ist stets schwarz.

Die gut anliegenden und im Außenbereich nahezu schwarzpigmentierten Lefzen passen hervorragend zur schwarzen Nase. 

Um ordentlich Zupacken zu können, sind die Rüden und Hündinnen des Irish Terriers, mit einem kraftvollen, starken, muskulösen und langgebauten Kiefer ausgestattet. Das gut funktionierende Scherengebiss ist mit kräftigen Zähnen bestückt. Somit kann der IT sowohl sein Futter ordentlich verarbeiten, Gegenstände aufnehmen und apportieren und wenn erforderlich sich und seine Lieben verteidigen.

Die Wangen im Gesicht der Hunde sind mäßig ausgeprägt und demnach nicht zu voll. Der Rassestandard weist explizit darauf hin, dass die Backen unter seinen Augen leicht abfallen sollen, damit sein Kopf nicht an den eines Greyhounds erinnert.

Zwei wesentliche Körperbereiche stellen für Hunde und den Irish Terrier die Augen und Ohren dar. Denn sie geben ihnen nicht nur ihr charakteristisches individuelles Aussehen, sondern sind für zwei unwahrscheinlich wichtige Sinnesorgane zuständig. Wie sind diese beim IT ausgebildet?

Die Rasse ist mit dunklen und kleinen Augen bestückt. Der Blick des Irish Terrier mutet Intelligenz, Lebensfreude, Feuer und Leidenschaft an. 

Die Ohren sind ebenfalls klein und V-förmig gebaut. Sie sind hoch am Kopf angesetzt, nicht sehr dick und fallen dicht an den Wangen nach vorne. Manch einer bezeichnet diese auch als Klappohren, da sie nach vorne wegklappen. Eine Besonderheit stellt die leicht dunklere Fellfarbe an den Ohren dar. Die Länge des Haares an den Ohren ist kurz.

Der Hals des Irish Terriers ist ausreichend lang und wird im Verlauf Richtung Schulter breiter. Es ist keinerlei lose Kehlhaut vorhanden. Ein weiteres typisches Merkmal für die Rasse ist die seitlich verlaufende, leichte Halskrause. Sie verläuft nahezu bis zum Ohransatz des Hundes.

Der Rückenbereich, ist wie eingangs beschrieben, stark und muskulös. Der Rücken ist gerade gebaut. Dieses körperliche Merkmal sorgt für eine hervorragende Körperspannung. Es gibt keinerlei Anzeichen für jegliche Schlaffheit hinter der Schulterpartie. Stabilität und Kraft sind hingegen symptomatisch für die Rasse.

Im weiteren Verlauf sind die bemuskelten Lenden zu finden, die in einem minimalen Bogen verlaufen. Den Damen des Irish Terriers wird zugestanden, in der Lendenpartie etwas länger als die Rüden gebaut zu sein.

Die Brust ist tief gebaut und mit viel Muskulatur ausgestattet. Dennoch fügt sich der Brustbereich harmonisch in das Gesamtbild ein und wirkt nicht auffällig oder überproportional. Die Rippen sind gut gebogen, eher tief als rund und reichen gut nach hinten.

Der Irish Terrier ist mit einer hoch angesetzten und langgewachsenen Rute bestückt. Die Rute ist stark ausgebildet, ausreichend dick geformt, so dass sie viel Substanz hat. Die Trageform sollte unserem Wesen entsprechend fröhlich sein. Der Standard weist aber ausdrücklich darauf hin, dass die Rute nicht in einer geringelten Form oder gar über den Rücken gezogen getragen werden sollte. Ferner ist die Rute gut mit dem typischen rauhen Haar versehen, aber frei von jedweder Befederung oder Fransen. 

Eine weitere Besonderheit stellt das Thema Kupieren oder naturbelassene Rute dar. In Ländern, in denen das Kupieren gesetzlich verboten ist, trägt der IT demnach seine Rute naturbelassen bzw. unkupiert. In Ländern hingegen, in denen das Kupieren gestattet ist, wird die Rute üblicherweise auf 2/3 der Länge gekürzt.

Weiter geht es mit den hervorragend ausgestatteten Gliedmaßen, die für die hohe läuferische Leistungsfähigkeit u.a. zuständig sind und den IT sicher durch seinen Hundealltag bugsieren:

Die Schulter an den Vorderläufen, ist lang und schräg gelagert. Beide müssen klar umrissen sein.

Die Ellenbogen sind so gebaut, dass sie frei am Körpergebäude arbeiten können.

Weiter geht es mit den muskulösen Unterarmen. Sie sind völlig gerade, mäßig kang und weisen eine sehr ordentliche und starke Knochensubstanz auf.

Direkt daran anschließend findet der Betrachter den gerade und ebenfalls kurz gebauten Vordermittelfuß. Dessen Ansatz ist fast gar nicht zu vernehmen.

Für den schubvollen Gang und die Power, die der Irish Terrier auf die Straße bringen kann, sind die muskulösen, kraftvollen und starken Hinterläufe verantwortlich. Die Schenkel sind extrem stark und stabil gebaut.

Das Zwischenglied von Ober- und Unterlauf, bilden die in einer leichten Winkelung vorhandenen Kniegelenke.

Die Sprunggelenke der Hinterläufe stehen knapp über dem Boden.

Das passende Schuhwerk des Irish Terriers, bilden die kräftigen, kleinen und rundlichen Pfoten. Diese sind mit schwarzen Krallen bestückt und für die Geländegängigkeit mit robusten Ballen ausgestattet.

Fellfarben & Fellarten

Felldichte dicht
Fellstärke dick
Fellform glatt
Fellhärte hart
Felllänge kurz
Unterwolle Ja
Fellmuster einfarbig, Abzeichen
Fellfarbe Weiß, Rot, Gelb, Weizenfarben

Der Irish Terrier wird in drei unterschiedlichen Farbtönen gezüchtet. 

Das Fell des Hundes ist dabei generell einfarbig oder maximal zweifarbig gezeichnet, sollte ein weißes Abzeichen die Brust des Hundes schmücken. Diese Besonderheit tritt gelegentlich beim Irischen Terrier auf.

Die Farbvarianten sind Rot, Rot-Weizenfarben oder Gelblich-Rot. Betrachtet man sich den Irish Terrier in den unterschiedlichen Farbtönen, so sind die genannten Farben auch als Braun- und Beigetöne zu vernehmen.

Wie bereits erwähnt, tritt hin und wieder ein Rassevertreter auf, der einen weißen Fleck im Brustbereich trägt. Überwiegend ist dies bei den einfarbigen Terriern der Fall - also bei den rotfarbigen.

Nun kommen wir zur Fellbeschaffenheit:

Das Haarkleid des Irish Terriers besteht aus seinem Deckhaar (Oberfell) und einer weichen feineren Haarstruktur, der Unterwolle. Diese Fellart wird als doppeltes Haarkleid bezeichnet und schützt den Hund vor widrigen Wetterbedingungen. Dies war in seiner ursprünglichen Heimat Irland notwendig, schließlich sind dort Regen, nass-feuchte Temperaturen und Stürme an der Tagesordnung.

Das Deckhaar ist von seiner Beschaffenheit und Struktur dicht und kräftig. Selbst beim Auseinanderziehen der Haare kann man die Haut des Hundes nicht sehen. Die Haare liegen flach und glatt am Körper des Irish Terrier an. Die Haptik des Oberfells ist drahtig, die Haare fühlen sich hart und harsch an. Es ist Wert darauf zu legen, dass die Haare gebrochen wirken. Dies wird als "broken coated" bezeichnet.

Das Gesicht ist ebenfalls kurz behaart, der Fang und Nasenrücken des Irish Terrier werden durch den charakteristisch angedeuteten Bart geziert, dessen Haare deutlich länger im Vergleich zur sonstigen Körper- und Gesichtsbehaarung wirken. 

Der Rassestandard der FCI weist weiterhin darauf hin, dass die Behaarung am Körper von der Länge, besonders die der Hinterläufe, keine Körperumrisse bedecken dürfen. Die Haare sind weder seidig noch weich und jederzeit frei von Locken oder einer gekräuselten Haarstruktur.

Die Vorder- und Hinterhand weisen keinerlei Befederung auf. Die Haarlänge soll vom Härtegrad dem der Körperbehaarung entsprechen. Die Länge ist aber kürzer als die sonstige Körperhaarlänge.

Körpermaße

Im Hinblick auf die Größe und Gewicht eines Rassevertreters des Irish Terrier, schreibt die Fédération Cynologique Internationale (FCI) im aktuellen Rassestandard eindeutige Werte vor.

Mit seiner Körpergröße gehört der Irische Terrier eindeutig zu den mittelgroßen Hunderassen. Die Rasse wird auf Grund ihrer langen Läufe in der FCI-Rassenomenklatur, zu den hochläufigen Terriern gezählt.

Jetzt seid ihr sicherlich gespannt, wie groß und schwer der schneidige Irish Terrier tatsächlich geschlechterspezifisch sein soll:

Die Körpergröße sollte bei beiden Geschlechtern annähernd 45,5 cm Schulterhöhe betragen. Schaut man sich innerhalb der Irish-Terrier-Population um, so liegt die Größe in vielen Fällen, zwischen 43-47 cm.

Das entsprechende Körpergewicht wird im Rassestandard mit 12,25 kg bei den Rüden und 11,4 kg bei den Hündinnen vorgegeben. Natürlich trifft man im wahren Terrierleben auch immer wieder auf Irish Terrier, bei denen die Rüden zwischen 10,5-13,5 Kg und Hündinnen zwischen 9,5-12,5 Kg liegen.

Stärken

Über den Irish Terrier kann man im Hinblick auf seine vorzüglichen körperlichen Anlagen und natürlichen Fähigkeiten nur staunen. Der mittelgroße Terrier mit irischen Wurzeln ist mit herausragenden physischen Eigenschaften von Mutter Natur und den beeinflussenden Ausgangsrassen seiner Entwicklungsgeschichte gesegnet worden. Auf Grunde dessen ist der IT mit einer hervorragenden und stabilen Konstitution ausgestattet, bringt eine ausgeprägte Fitness mit, ist folglich sehr leistungsfähig und vielseitig verwendbar.

Nicht umsonst trug er jeher das Prädikat des "working terrier". Sprich er war stets ein gebrauchstauglicher Arbeitshund, sei es für die Aufgaben eines Hofhundes oder bei der Jagd. Und diese körperlichen Stärken hat sich die Rasse durch die sorgsame und selektive Zuchtgeschichte beibehalten können, da die Leistung des IT stets im Fokus des Zuchtbetriebs lag - der Irish Terrier bringt also bis heute außerordentliche Qualitäten und Talente für den Hundealltag und seine diversen Verwendungsmöglichkeiten mit. Der IT ist ein wahrer Allrounder, mit dem sein Halter viel Spaß und Freude bei nahezu jeglicher Aktivität haben und viele Erfolge einheimsen wird.

Was zeichnet den Irischen Terrier denn alles so aus?

Er ist äußerst robust, kernig, zäh und widerstandskräftig. Ihn haut so schnell nichts und niemand von seinen stabilen Läufen. Zudem besticht der schneidige und tollkühne Rassehund mit seinem typischen Terriergen - er kann mit Entschlossenheit, Nachdruck und Hartnäckigkeit zu Werke gehen und seinen Körper einsetzen. Dadurch ist der IT auch durchaus wehrhaft und verteidigungsfähig, sei es im Rahmen seiner Wachhundetätigkeit, beim Beschützen seiner Liebsten als auch in Konfliktsituationen mit Artgenossen oder gar bei Wildkontakt im Rahmen einer jagdlichen Verwendung.

Generell gilt die Rasse nicht als verletzungsanfällig. Ganz im Gegenteil, sie kann sogar terriertypisch, gut einstecken.

Passend zu diesen Charakteristiken ist seine Fell- und Haarausstattung. Denn der markante Bart und die drahtig harsche Fellbeschaffenheit schützen den Irish Terrier bei diversen Aufgaben in Mutter Natur. So ist er vor Dornen, spitzem Gestrüpp und Unterholz gut geschützt, selbst einfache Krallenhiebe und Bisse werden abgemildert. 

Ferner ist das Haarkleid schmutzabweisend und dreckresistent. Der IT ist im Hinblick auf sein Haar pflegeleicht und anspruchslos.

Zudem ist das doppelschichtige Fell ein regelrechter Mantel und damit Schutz gegen Nässe, Kälte und Sturm. Kurzum, die Rasse ist äußerst wetterresistent.

Neben den hervorragenden läuferischen Fähigkeiten, ist der IT ein begnadeter Springer und Schwimmer.

Die gute Ausstattung seiner Gliedmaßen mit viel hochqualitativer Muskulatur, vorzüglicher Knochensubstanz bis hin zu den resistenten Ballen, macht den Irish Terrier zu einem geländegängigen Begleiter. 

Seine Sinne arbeiten vorzüglich, sei es das visuelle, akustische oder geruchsseitige Wahrnehmen diverse Umwelteinflüsse. Der Irish Terrier ist mit seinen Sinnesorganen bestens für den Hundealltag gewappnet.

Zusammenfassend wollen wir nochmals die Power, Kraft, Agilität und Geschmeidigkeit, Belastbarkeit, Ausdauer und Sportlichkeit hervorheben, wodurch der IT beim Hundesport, dem Treiben mit Artgenossen auf der Hundewiese, bei der Jagd im Revier oder beim Spezialjob als Rettungshund, besticht.

Zum Abschluss noch ein Bonbon: Die Rasse gilt insgesamt als pflegeleicht, sabbert quasi nicht und verliert kein Haar.

Wer jetzt noch nicht von diesem wundervollen und tüchtigen Terrier begeistert ist, dem ist auch nicht mehr zu helfen...

Stärken

  • Beweglichkeit
  • Flinkheit
  • Geländegängigkeit
  • große Sprungkraft
  • Schnelligkeit
  • schubvolle Beschleunigung
  • Wendigkeit
  • gute Schwimmer
  • Eindruck von Wach- und Schutztauglichkeit
  • Apporttauglichkeit
  • Jagdtauglichkeit
  • Agilität
  • Ausdauer
  • Belastbarkeit
  • Sportlichkeit
  • fester Biss
  • ausreichend Platz für innere Organe
  • stabiles Skelett
  • kein Haarverlust
  • wenig Sabber
  • geringer Pflegeaufwand
  • Robustheit
  • stabiler Stand
  • Verletzungsresistenz
  • Wehrhaftigkeit
  • Widerstandsfähigkeit
  • Zähigkeit
  • guter Geruchssinn
  • Kälteresistenz
  • Nässeresistenz
  • Windresistenz

Schwächen

    Schwächen

    Wir haben nicht lange überlegen müssen, um mit Fug und Recht behaupten zu können, dass uns keine körperlichen Schwächen einfallen, die wir zum Irish Terrier nennen könnten. Dies ist natürlich immer auch ein wenig subjektiv betrachtet, wobei wir wie bei allen Rassen versucht haben, äußerst objektiv nach vermeintlichen Faktoren zu suchen, die dem Interessierten im Vorfeld der Anschaffung für eine Entscheidungsfindung weiterhelfen würden.

    Sollten euch also körperliche Eigenschaften einfallen, die den Irish Terrier in Sachen Fitness, Vitalität, Leistungsfähigkeit und Gebrauchstauglichkeit einschränken, dann lasst es uns gerne wissen.

    04

    Irischer Terrier: Wesen, Charakter & Temperament

    Was zeichnet das Wesen und Sozialverhalten beim Irischen Terrier aus?

    Allgemeine Merkmale

    Intelligenz Hoch
    Temperament Hoch
    Willenstärke Hoch
    Allein zuhause Hoch
    Verfressenheit -
    Jagdtrieb Hoch
    Wachsamkeit Hoch
    Streuner-Trieb Mittel
    Bewegungsbedürfnis Hoch
    Verspieltheit -
    Mut Hoch

    Allgemeine Merkmale

    Intelligenz

    Dem Irish Terrier wird ein hohes Maß an Intelligenz nachgesagt. Er soll eine gute Auffassungsgabe haben, gelehrig und lernwillig sein, wenn man mit dem richtigen Handling an den Charakterhund herangeht. 

    Dass der Terrier genug Grips besitzen muss und eine entsprechende Arbeitsintelligenz und gehorsames Umsetzen erlernter Fertigkeiten und Verhalten mitbringen muss, zeigt seine vielseitige Verwendung vom einfachen Begleithund, über den sportbegabten Athleten im Hundesport, den talentierten und befähigten Rettungshund bis hin zum einfühlsamen Therapiebegleithund. Ohne Zusammenarbeitswillen, Kooperationsbereitschaft und Kommunikationsfähigkeit wären diverse Spezialausbildungen eine große Herausforderung.

    Kurz, der Irische Terrier bringt viel Verstand mit, begreift zügig was sein menschliches Gegenüber von ihm will und erwartet. Er kann sich durch seine Sensibilität gut in bestimmte Situationen einfinden, diese bewerten und sein Verhalten angemessen anpassen.

    Mit der entsprechenden Führung können folglich Herrchen/Frauchen das kluge Verhalten des scharfsinnigen und zuweilen cleveren Terriers im Hinblick auf die Erziehung und Ausbildung nutzen.

    Abschließend wollen wir unabhängig von den vorgenannten Infos zur Intelligenz des Irish Terriers eine allseits anerkannte Publikation des Psychologen Stanley Coren nicht unerwähnt lassen. Dieser hat in seinem Sachbuch "Die Intelligenz der Hunde" eine Bewertung auf Grundlage einer langangelegten Umfrage zur Arbeitsintelligenz und Gehorsam von Hunden veröffentlicht. Hiernach wurde der Irish Terrier in die vierte Gruppe der Klassifizierung aufgenommen. Die in dieser Kategorie geführten Rassen sollen durchschnittlich arbeitende Hunde sein, die zwischen 25 bis 40 Übungsversuche zum erlernen neuer Aufgaben benötigen und in 50% aller Fälle diese beim Umsetzen gehorsam ausführen.

    Temperament

    Der Irish Terrier ist eine sehr aktive, lebhafte und temperamentvolle Hunderasse. Man kann durchaus sagen, dass ihr Temperament genauso feurig wie ihre Fellfarbe ist - nicht umsonst nennen ihn die Briten "Daredevil", den Draufgänger und Teufelskerl. Der Rote Ire ist ein wahrhaftiges Energiebündel und Powerpaket.

    Dies kann man bei allen Aktivitäten live erleben, denn er ist mit Herz und Elan bei der Sache. 

    Da der IT ursprünglich als Rattler, Hofhund, Wachhund und Jagdhund verwendet wurde, musste er situativ sehr entschlossen, hartnäckig, mit entsprechendem Nachdruck und Schneid zu Werke schreiten, um die ihm übertragenen Aufgaben zuverlässig und erfolgreich zu erledigen. Er begegnet Gefahren und Verletzungen mit großer Verachtung, sprich stürzt sich, wenn erforderlich, bedingungslos und ohne Rücksicht auf Verluste ins Getümmel. Der Irish Terrier ist nicht auf Krawall gebürstet, wenn nötig aber zu allem bereit. Die Rasse kann dann von 0 auf 100 impulsiv und forsch hochschalten und unbeirrbar zupacken. Dies gilt auch Artgenossen gegenüber, wenn er respektlos und unangemessen behandelt wird. Er scheut keine Auseinandersetzung, dies entspricht nicht seiner starken Hundepersönlichkeit. Wenn jemand ihm oder seiner Familie was Übles will, agiert er mit Löwenmut und ist stets bereit, bis zum bitteren Ende zu kämpfen.

    Die Rasse ist nervenstark und wesensfest.

    Willensstärke

    Willensstärke, Entschlossenheit, Selbstbewusstsein, Selbstsicherheit und Stolz sind beim Irish Terrier stark ausgeprägt.

    Diese Wesensanlagen brauchte der kernige und furchtlose Terrier auch, um seine mitunter anspruchsvollen und gefährlichen Tätigkeiten zu lösen, bei denen er auch schon mal etwas energischer und kompromissloser zupacken musste. Sei es bei der Bekämpfung von Ratten und Raubzeug auf den Höfen seiner Besitzer, zum Schutz des Eigentums gegen Diebe und Räuber oder bei etwaigem Wildkontakt auf der Jagd gewesen - all diesen Konfliktsituation hat der Irish Terrier sich souverän und mit aufrechtem Rückgrat gestellt. Wenn sich der Irische Terrier etwas in den Kopf setzt, verfolgt er sein Ziel zielstrebig, manchmal situativ sogar unbarmherzig. Die Rasse verfügt definitiv von Haus aus über einen starken Willen. 

    Mitunter kann im Alltag diese Willensstärke auch in Sturheit und eigenem Kopf sich zeigen. Dies muss man als Halter eines IT wissen und für dessen Führen eine entsprechende charismatische Führungsstärke mitbringen. 

    Hingegen kann man den starken Willen auch gut für diverse Verwendungen nutzen, denn der IT wird sich mit Leidenschaft und Akribie in die ihm übertragenen Aufgaben und Übungen stürzen.

    Allein zuhause

    Der Zustand des Alleinseins ist für Rudeltiere und menschenbezogene Hunde, eine unnormale und unbekannte Situation, die jedem Vierbeiner mit der entsprechenden Gewöhnung behutsam und Schritt für Schritt, beigebracht werden muss. Wie dies durch entsprechendes Hundetraining realisiert werden kann und welche Hintergründe ihr im Hinblick auf das Alleinlassen des Hundes wissen solltet, erfahrt ihr hier.

    Wird der Irish Terrier richtig an das Alleinbleiben herangeführt, so dass dies zum Normalzustand wird und einfach zu seinem Hundealltag regelmäßig oder ab und an dazugehört, kann der IT gut perspektivisch einige Stunden das Haus hüten.

    Jagdtrieb

    Nimmt man den jagdlichen Instinkt und Jagdtrieb unter die Lupe, so lässt sich festhalten, dass der Irish Terrier einen ausgeprägten Jagddrang mitbringt, den er allen vierbeinigen Tieren mit dem Ausleben seines natürlich verankerten Beutefangverhaltens gegenüber zeigt. 

    Ob Katzen, Ratten oder Wild, alle genannten Arten reizen den Terrier und sprechen seinen Jagdtrieb an. 

    Um kein Problemverhalten bei einem rein als Haus- und Familienhund genutzten Irish Terrier zu verursachen, sind jagdähnliche Aktivitäten zur Auslastung und Befriedigung des Jagdtriebs unbedingt bei den Alltagsbeschäftigungen einzuplanen. Denn nur durch das kontrolliert Ausleben des Jagdverhaltens an geeigneter Stelle, kann der IT sich rassegerecht einbringen, entfalten und ausleben. Kurz, der IT muss mit jagdlichen Aufgaben gefordert und gefördert werden, die seinen Bedürfnissen, Trieben und Instinkten gerecht werden.

    Ursprünglich wurde der Irish Terrier als Jagdgehilfe eingesetzt, bringt eine ausgeprägte Wild- und Raubzeugschärfe mit, was ihm bei seiner Arbeit als Kammerjäger auf den Höfen seiner Besitzer und im Revier bei der Jagd, sehr entgegen kam.

    An dieser Stelle wollen wir darauf hinweisen, dass die jagdliche Gebrauchstüchtigkeit der Irish Terrier eine lange Zeit zu wünschen übrig ließ, da das Hauptaugenmerk bei der Zucht auf das Ausstellungswesen gelegt wurde und somit sowohl körperliche und physische Merkmale für die Jagdaktivitäten darunter litten und die Hunde in ihrer herkömmlichen Funktion als Arbeitshunde, Defizite aufwiesen. Dies hat sich allerdings zu Gunsten der jagdlichen Voraussetzungen und der rassetypischen Anlagen, seit Ende 2000er Jahre wieder gedreht. Ein Indiz ist die Zulassung und Ausnahmeregelung des Jagdgebrauchshundverbands (JGHV) für die Jagdeignungsprüfung (JEP), die Verbandsprüfung nach dem Schuss (VPS) und die Verbandsschweißprüfung (VSwP).

    Wachsamkeit

    Der scharfsinnige und äußerst wachsame Irish Terrier bekommt alles mit. Mit seinen vorzüglichen Sinnesorganen schnappt er jedweden Umwelteinfluss sicher auf und bekommt alles Ungewöhnliche zuverlässig mit. Folglich eignet er sich auch heute noch prima als Wachhund im privaten Umfeld, wo er auf Haus und Hof aufpassen kann. Zudem ist der schneidige Terrier stets bereit, für seine Familie und deren Hab und Gut, durch Dick und Dünn zu gehen. Externen Gefahren stellt er sich selbstbewusst und stets verteidigungsbereit, ohne aber aggressiv veranlagt zu sein - hier zeigt er sein charakteristisches Terriergen und natürliches Territorialverhalten.

    Streuner-Trieb

    Eines vorweg: Durch den eigenständigen und willensstarken Charakter, den ausgeprägten Jagdtrieb und die Bewegungsfreude, kommt der artgerechten und rassespezifischen Auslastung ein substantieller Faktor bei der Haltung eines Irish Terrier zu.

    Sind die Hunde körperlich und geistig entsprechend gefordert, ausgelastet und ausgepowert, so werden sie auf keine dummen Gedanken kommen.

    Aber: Ist dem nicht so, so wird sich der Irish Terrier schon zu beschäftigen wissen und entweder auf dem Spaziergang verselbständigen oder auch ein Schlupfloch durch den Zaun auf dem eigenen Grundstück finden, um sich eine Beschäftigung und Aufgabe zu suchen, die seinen ureigenen Bedürfnissen entsprechen. Dies kann die Konfrontation mit einem Artgenossen auf der Straße sein, die Jagd eines Hasen, Katze oder Reh, aber auch das Zeitungslesen mit Spuren, Markierungen und interessanten Düften in der Umgebung.

    Kurz: Ist der IT unterfordert, da seine Triebe und Bedürfnisse nicht gezielt mit adäquaten Beschäftigungen angesprochen, bedient und befriedigt werden, ist der charakterstarke Terrier zu jeder Zeit in der Lage, sich eigenständig Ersatzbeschäftigung zu suchen, um auf seine Kosten zu kommen.

    Bewegungsbedürfnis

    Da es sich beim Irish Terrier um lebhafte, temperamentvolle und aktive Hunde handelt, ist das Bedürfnis nach Bewegung und Beschäftigung hoch. Sie wollen Aufgaben meistern, dabei viel Abwechslung erleben, ihren vorzüglichen körperlichen Eigenschaften und Fähigkeiten einbringen.

    Durch seine Vielseitigkeit stellt dies seinen Halter keineswegs vor Probleme, denn sowohl beim Hundesport, den Aktivitäten in der Freizeit und bei der Jagd, bieten sich genug Auslastungsmöglichkeiten.

    Das irische Rennpferd, wie er durch seine körperlichen Umrisse auch genannt wird, ist kein Hundepartner für Couchpotatos. Dafür ist die Rasse einfach zu sportlich und bewegungsfreudig. Allen Menschen, die also viel im Freien unterwegs sind, dort diversen Aktivitäten selber nachgehen, um aktiv, fit und gesund zu bleiben, wird der Irish Terrier ein idealer Begleiter sein.

    Mut

    Ihr wollt tatsächlich nochmals schwarz auf weiß lesen, ob der Irish Terrier mutig ist? Ist das euer Ernst?

    Wir sprechen hier über eine Rasse mit starken Terriergenen.

    Der Irish Terrier ist furchtlos, kompromisslos und mutig. Er stellt sich jeder noch so großen Herausforderung unerschrocken. Im Rassestandard der FCI wird sein Mut gar als "Löwenmut" bezeichnet, sollte es zu Differenzen und Konfrontationen kommen. Sprich wenn er angegriffen wird, setzt er sich wehrhaft entgegen und geht bis ans Äußerste.

    Ohne diesen ausgeprägten Schneid und das tollkühne Wesen, wäre er in seiner ursprünglichen Verwendung als rigoroser Rattenfänger, wirkungsvoller Hof- und Wachhund und scharfer Jagdhund nicht geeignet gewesen. Diese Merkmale hat der IT sich bis heute bewahrt.

    Sozialverhalten

    Sozialverträglichkeit

    Eine umfangreiche und tiefgehende Sozialisierung mit anderen Hunden diverser Rassen und Alters ist bei der selbstbewussten Hundepersönlichkeit ein absolutes MUSS. Er braucht durch regelmäßige Hundebegegnungen und hündischen Sozialkontakt die Gelegenheit, das innerartliche Normalverhalten mit allen Facetten und Sequenzen des Sozialverhaltens kennenzulernen, durch Interaktionen mit Artgenossen zu üben und schulen, seine Verhaltensrepertoire mit Umgangsnormen auf- und auszubauen, um sich beim Zusammenwirken mit anderen Hunden angemessen zu verhalten.

    Der Irish Terrier ist von Haus aus nicht aggressiv veranlagt, geht aber keinem Streit mit anderen Rassevertretern und sonstigen Hunden aus dem Weg, wenn er provoziert und unfair behandelt wird. Er ist generell auf jeden Fall bereit, sich zur Wehr zu setzen und zu behaupten. Die nötige Entschlossenheit bringt er so oder so mit seinem Terriergen und -herz mit. Dass der IT aber gezielt Auseinandersetzungen mit anderen Hunden sucht, ist auch laut den Ausführungen des Standards, falsch.

    Im Umgang mit Menschen bringt der Irish Terrier eine liebevolle und gutmütige Ader mit. Zudem ist er seinen eigenen Menschen unwahrscheinlich treu und loyal. Als geeigneter Wachhund muss er natürlich Fremden gegenüber, eine gewisse Reserviertheit mitbringen. Um den IT für sein zukünftige Leben an der Seite von Menschen richtig vorzubereiten, muss er auch diesbezüglich positiv auf Menschen im Welpenalter geprägt und sozialisiert werden. So soll die Spezies Mensch früh als "Freund" abgespeichert werden und durch die Sozialisierungsmaßnahmen der Hund an diverse Verhalten und menschliche Umgangsformen gewöhnt werden.

    Durch die umfassende Sozialisierung und einem Rassevertreter einer seriösen, fürsorglichen und kontrollierten Zucht, werdet ihr sicher einen IT-Welpen übernehmen, der ein Grundmaß an Sozialverträglichkeit durch die ersten Maßnahmen mitbringt, auf denen ihr dann weiter aufbauen könnt. Das Ziel im Hinblick auf die Persönlichkeitsentwicklung muss lauten, einen verträglichen und verhaltenssicheren Irish Terrier perspektivisch an seiner Seite zu führen.

    Alles in allem würden wir die generelle Sozialverträglichkeit mit mittel einstufen.




    Freundlichkeit zu Hunden

    Der Irish Terrier ist nicht die umgänglichste Hunderasse und besonders aufgeschlossen, friedfertig und freundlich seinen Artgenossen gegenüber gestimmt. Aber, er ist auch nicht von Haus aus auf Krawall gebürstet, wie man hier und dort über die Rasse lesen kann.

    Vielfach wurde der IT als Einzelkämpfer bei seinen ursprünglichen Arbeiten eingesetzt, so dass seine Besitzer eine eigenständige Hundepersönlichkeit benötigten. Zudem waren selbstsichere, mutige und furchtlose Draufgänger je nach Job gefragt, wodurch sich der Irish Terrier den Spitznamen des "Teufelskerl" eingehandelt hat.

    Entsprechend ist die Rasse nicht so veranlagt, dass sie sich diebisch über jeden Hundekontakt freut und jeden Artgenossen bei Hundebegegnungen mit offenen Armen empfängt.

    Sollte der Irish Terrier von anderen Hunden gereizt, provoziert oder gar angegriffen werden, ist er wild entschlossen und bringt die erforderlichen Fähigkeiten mit, sich mit aller Härte kompromisslos zu behaupten und den offenen Konflikt anzunehmen.  Und hier ist ihm die Größe und Körperstatur seines Kontrahenten völlig egal - Angst ist dem IT unbekannt. Sein unbändiger Löwenmut und Hartnäckigkeit, geben ihm die nötige Energie und Entschlossenheit, bis zum bitteren Ende zu gehen. Sein Kampfesgeist ist legendär. Ein typischer Terrier eben. Er begegnet Verletzung mit großer Verachtung.

    Werden Irish Terrier von klein auf richtig sozialisiert und regelmäßig mit anderen Hunden und deren unterschiedlichen Verhaltensweisen vertraut gemacht, so werden sie spielerisch an den Umgang und das Aufeinandertreffen mit Artgenossen durch positive Erlebnisse und Erfahrungen gewöhnt. Dann sollte das Miteinander auch für das weiteren Hundeleben deutlich einfacher und besser funktionieren.

    Solltet ihr also Halter eines Irish Terrier werden wollen, so stehen einerseits diverse ausbildungsseitige Maßnahmen im Hinblick auf das Zusammenkommen und Interagieren mit Artgenossen auf dem Programm, damit erlernte Umgangsformen und innerartliche Verhaltensnormen für einen angemessenen Umgang sorgen. Und dennoch ist es ratsam, dem Treiben stets aufmerksam beizuwohnen, um als verantwortlicher Hundeführer das Verhalten seines "Draufgängers" zu antizipieren und wenn nötig mit den entsprechenden Führungstools einzuwirken.




    Freundlichkeit zu Menschen

    Der Irish Terrier hat ein freundliches, liebenswürdiges und liebevolles Wesen, wodurch seine menschenfreundliche Art begründet ist. 

    Da der Rassehund jeher die Aufgaben eines Wachmanns übernommen hat, liegt es natürlich nicht in seinem Naturell, fremde Menschen ohne Wenn und Aber offenherzig und unvoreingenommen zu begrüßen. Sie laufen also nicht schwanzwedelnd und freudig grinsend auf Fremde zu, umgarnen sie und schenken ihnen sofort ihre Zuneigung. Sie sind eher reserviert und zurückhaltend, um sich ein eindeutiges Bild über ihr Gegenüber zu machen. 

    Der scharfsinnige und feinfühlige IT wird sich dann je nach Bewertung der Situation anpassen. Der Irish Terrier verlässt sich voll auf seine vorzüglichen Instinkte. Das Ergebnis kann dann von freundlichem Begrüßen, über Neutralität, Linksliegenlassen und Missachten, bis hin zueiner energischen Ansage bei ungebetenen Gästen im eigenen Revier, tendieren. Gewinnen Unbekannte seine Aufmerksamkeit und Herz, wird er sie in seinen Freundeskreis aufnehmen und zukünftig seine gutmütige, gütliche und gutherzige Seite zeigen.

    Kurzum, der Irish Terrier wird jede Lage situativ betrachten und sich etwaig verhalten. 

    Seine gesamten Eigenschaften brachten ihm schon früh folgende Persönlichkeitsbeschreibung ein: „Ein Wächter der armen Leute, zum Freund der Bauern und zum Liebling der vornehmen Herren.“ Sprich alle Menschen, die den Irish Terrier je nach Verwendungsart an ihrer Seite hatten, waren mehr als angetan.




    Dominanz gegenüber Hunden

    Anderen Hunden gegenüber zeigen sich Irish Terrier gelegentlich auch schon einmal dominant und versuchen eine beherrschende Rolle zu übernehmen, sprich sich in der Rangordnung besser zu positionieren und die Führungsrolle einzufordern.




    Bindung zum Herrchen

    Die Rasse bringt eine ausgeprägte Bindungsfähigkeit und -bereitschaft mit, auf Grunde dessen durch den intensiven täglichen Kontakt, in aller Regel eine intensive, tiefe und stabile Bindung zwischen Herrchen/Frauchen und dem Irish Terrier erwächst.

    Der IT ist unwahrscheinlich treu, loyal und fühlt sich stark zu seinen Menschen hingezogen. Sein Ersatzrudel ist das wichtigste für ihn. Seine Familie ist ihm heilig. Entsprechend braucht und sucht der Irish Terrier die Nähe und den Kontakt zu seinen Menschen, zeigt ihnen seine Aufmerksamkeit, Zuneigung und Anhänglichkeit.

    Er ist seinen Menschen gegenüber unwahrscheinlich liebevoll zugetan, gutmütig und würde zu jeder Zeit für sie durch die Hölle gehen. Wer das Herz des IT einmal für sich gewinnt, hat einen verlässlichen Partner fürs Leben gewonnen.

    Mit dem Roten Ire hält man einen ehrlichen und charmanten Charakterhund, der eine intensive Beziehung und regelrechte Freundschaft zu seinen Bezugspersonen eingeht und pflegt.

    Ein guter Beweis der intensiven Bindungsfähigkeit ist auch beim IT die vielseitige Verwendung, wo es auf ein eingespieltes und verlässliches Hund-Mensch-Team wie im Rettungshundewesen, Hundesport oder im Rahmen der Begleitung als Therapiehund notwendig ist.

    Mehr zum Thema Bindungsaufbau könnt ihr gerne hier nachlesen.




    Erziehbarkeit

    Als Besitzer und Halter eines Irish Terrier kann man sich glücklich schätzen, denn die Hunderasse lässt sich leicht erziehen und ausbilden. Die Hunde begreifen schnell, was ihr Ausbilder von ihnen will und arbeiten entsprechend gut mit. Der Umgang mit ihnen ist einfach, wenn man weiß wie man als Halter mit ihnen umgehen muss, sprich Hundeerfahrung ist von großem Vorteil.

    Es gilt zu beachten, dass die Hunderasse in der Regel keine unterwürfigen Hunde sind und somit von ihrem Rudelführer geführt werden müssen. Eine intensive Integration in das Familienrudel inklusive Eingliederung in die Rangordnung sind vom "Dazugehörigkeitfaktor" und im Hinblick auf die Hierarchie des enorm wichtig. Der IT muss seinen Platz bekommen, damit klar ist, wer der Rudelführer und die ranghöheren Mitglieder sind.

    Diszipliniertes und konsequentes Handeln mit klar definierten Regeln und Grenzen sind also die Grundvoraussetzung, dass das Führen und Halten wunschgemäß abläuft. Dies gibt dem Irischen Terrier die notwendigen Leitplanken vor, die ihm Sicherheit in seinem Tun und Verhalten verleihen. Das bedeutet aber nicht, dass der Hund bei der Erziehung und dem Führen im Alltag grob angepackt werden soll, denn dies führt bei einem Terrier unweigerlich dazu, dass er auf stur schaltet und jegliche Zusammenarbeit widersagt. Er mag es nicht sich ungerecht behandelt zu fühlen. Positive Verstärkung seines Verhaltens ist bei den Erziehungs- und Ausbildungsmaßnahmen, wie auch bei abgerufenen und korrekt ausgeführten Verhalten im Alltag, die wirkungsvollste Variante. Lob und Belohnung führt deutlich besser zum Ziel und motiviert den Hund. Daher sind liebevolle Konsequenz und Geduld die besseren Ansätze, um erfolgreich seinen Irish Terrier zu erziehen.

    Durch seine gute Kommunikationsfähigkeit, Umgänglichkeit, Vielseitigkeit und das hingebungsvolle Miteinander befähigen ihn nicht umsonst zur Ausbildung auch als Rettungs-, Therapie- und Diensthund sowie für viele Hundesportarten.

    Dabei schreckt der Irish Terrier nicht vor Herausforderungen zurück und meistert die ihm übertragenen Aufgaben und Übungen routiniert und eifrig.

    Sollten Hundeanfänger sich einen Irischen Terrier zulegen, ist die Hinzunahme eines Hundeprofis sehr sinnvoll, um Fehler und Unzulänglichkeiten in der Prägung, Sozialisierung, Erziehung und Ausbildung zu vermeiden.

    Durch den frühen Vertrauensaufbau, respektvollen und fairen Umgang, werdet ihr das Herz eures IT gewinnen. Hinzu benötigt der selbstsichere Charakterhund einen ebenbürtigen Partner, der durch sein charismatisches Auftreten und das richtige Handling, die Rolle der Autoritätsperson übernimmt, den Terrier und dessen Bedürfnisse in seinem Tun berücksichtigt. Hier und da braucht es geschickte Überzeugung, um den mitunter willensstarken IT zu motivieren. Führungsstärke, Konsequenz, Disziplin, Kompetenz, Geduld, Ruhe, Souveränität sind angesagt, mit Strafen, Nervosität, mangelnder Durchsetzungskraft, hartes Anpacken, unangemessene Ansprache wird man bei dem sensiblen und charakterstarken Irish Terrier auf Granit stoßen.




    Kinderfreundlichkeit

    Irish Terrier sind tolle Familienhunde, die sehr kinderlieb sind und sich gut für das Zusammenleben mit Kindern eignen. Ihre große Gutmütigkeit kommt hierbei positiv zum Vorschein, denn beim Spielen mit dem Hund, sind Kinder zeitweilig etwas grobmotorischer unterwegs.

    Bei der Hunderasse handelt es sich um ideale Gefährten, Spielkameraden, Beschützer und Freunde für die Kinder, vorausgesetzt die Hunde sind richtig sozialisiert und haben die notwendige Grunderziehung erhalten.

    Apropos Umgang: Wichtig ist bei einem noch so gutmütig veranlagten Terrier, das Terriergen nicht außer Acht zu lassen. Auch der Irish Terrier will respektvoll und fair behandelt werden. Daher braucht nicht nur der IT entsprechende Verhaltensnormen für den Umgang mit den Kindern, sondern auch die Kinder des Hauses benötigen Leitplanken, Regeln und Grenzen, wie sie mit dem Hund bei ihren Interaktionen umgehen dürfen. Entsprechend haben wir einen hilfreichen Leitfaden für den Praxisalltag zusammengestellt. Ihr seid interessiert? Dann klickt hier.

    Ferner raten wir dem Treiben der beiden Parteien möglichst immer beizuwohnen, damit ihr als Rudelführer und Autoritätsperson das Zusammenwirken moderieren und wenn nötig angemessen eingreifen könnt.




    Sozialverhalten

    Freundlichkeit Mittel
    Dominanz Mittel
    Sozialverträglichkeit Mittel

    Freundlichkeit Mittel
    Dominanz -
    Bindung Herrchen Hoch
    Erziehbarkeit Hoch
    Kinderverträglichkeit Hoch
    Sensibilität -
    05

    Was gibt es beim Irischen Terrier im Hinblick auf die Erziehung zu wissen?

    Welche rassespezifischen Erziehungsthemen können bei der Haltung des Irischen Terriers aufkommen?

    Erziehungsthemen

    In diesem Kapitel wollen wir uns mit rassetypischen Erziehungsfragen bis hin zu diversen Verhaltensproblemen beschäftigen, die im Zusammenhang mit einer Irish-Terrier-Haltung hin und wieder den gemeinsamen Hundealltag bestimmen und mitunter stören können.

    Bevor wir aber tiefer in die Materie eintauchen, wollen wir noch ein paar Worte über die komplexe Persönlichkeit von Hunden verlieren. Denn damit soll aufgezeigt werden, dass es auf diverse Faktoren ankommt, wie ein Hund geformt und folglich sein Verhaltensrepertoire angelegt ist. So spielen angeborene Erbanlagen und damit die Gene der Elterntiere und Vorgängergenerationen eine Rolle. Es ist also schon im Hinblick auf die Zucht wichtig, welche Hunde miteinander verpaart werden, damit die Nachzucht beste genetische Vorgaben mitbekommen. Daher werden in der kontrollierten Zucht nur Hunde zugelassen, die eine Zuchttauglichkeitsprüfung bestanden haben - hier werden die potentiellen Kandidaten auf Herz und Niere geprüft, damit sie gesund, frei von Erbkrankheiten und genetische Defekten sind und einen Wesenstest bestehen. Schließlich sollen die Welpen möglicht unbelastet, gesund, verhaltenssicher und sozialverträglich sein.

    Neben den angeborenen und vererbten Anlagen, kommen die erworbenen Merkmale und Eigenschaften hinzu. Hier beeinflussen dann Prägung, Habituation, Sozialisierung, Erziehung, Haltebedingungen und Umgang etc. maßgeblich, wie sich die jeweilige Hundepersönlichkeit im Hinblick auf die Aufzucht entwickelt und geformt wird. 

    Daneben sorgen im Laufe des weiteren Hundelebens natürlich individuelle Erfahrungen, Erlebnisse und Eindrücke sowie Krankheiten, Verletzungen bis hin zu Alterserscheinungen dazu, dass das Hundeindividuum sich in seiner Persönlichkeit verändert und mit seiner gesamten Umwelt anders interagiert, als es vorher der Fall war. Dies ist bei Hunden nicht anders, wie bei uns Menschen. Somit wird sich die Persönlichkeitsstruktur und das Verhalten immer in einem gewissen Prozess befinden, auf den wir uns als verantwortliche Bezugspersonen einstellen und entsprechende Maßnahmen ergreifen müssen.

    Nun wollen wir wieder zurück zum Irish Terrier kommen und rassespezifische Erziehungsthemen besprechen, mit denen ihr euch u.U. konfrontiert sehen könntet:

    Der selbstbewusste Irish Terrier ist im Hinblick auf das Zusammentreffen und -wirken mit anderen Hunden nicht immer der einfachste Kandidat. Denn so gibt es Rassevertreter, die schon mal etwas frecher, respektloser und dominanter mit Artgenossen umgehen. Was aber so sicher wie das Amen in der Kirche ist, egal wie umfangreich und gut die Sozialisierung mit Hunden erfolgte, dass er sich furchtlos und energisch zur Wehr setzt, wenn er unfair behandelt, provoziert oder gar angegriffen wird. Dann wird er ohne Rücksicht auf Verluste und ausgeprägtem Kämpferherz, sich wehren und verteidigen. Dieser unnachgiebige Verteidigungswille, kann natürlich auch bei dem angstfreien Irish Terrier dazu führen, dass er im Falle negativer Erlebenisse mit Artgenossen, seinen eigenen Konsequenzen zieht und zukünftig das Heil in der direkten Offensive sucht - frei nach dem Motto, Angriff ist die beste Verteidigung.

    Weiter geht es mit dem stark veranlagten Jagd- und Beutetrieb, sowie der natürlichen Raubzeugschärfe des Irish Terriers. Hier braucht der IT innerhalb der Auslastung geeignete Beschäftigung, wo er kontrolliert seine Triebe und Instinkte ausleben, sich mit seinen Fähigkeiten einbringen und entfalten kann. Einfach nur die Anlagen unterdrücken, wird nicht funktionieren. Der Irish Terrier will mit adäquaten Aktivitäten gefordert und gefördert werden. Ferner müssen erzieherische Maßnahmen her, zu denen der Aufbau und die Stärkung der individuellen Impulskontrolle und Frustrationstoleranz gehören, sicherer Rückruf und Abbruchsignal aufgebaut werden müssen, damit ihr euren Irish Terrier situativ wenn entsprechende Reize auf ihn einwirken, im Griff habt.

    Unterforderung und Langeweile führen generell zu dummen Gedanken. Hunde mit der Eigenständigkeit des IT, werden schon geeignete Ersatzbeschäftigungen selber finden und sich dann auf unkontrollierte Weise austoben - ob sie sich dann durch den Bewegungsreiz eines Hasen, Katze oder Maus auf der Hunderunde losreißen oder ein Schlupfloch im Gartenzaun suchen und streunen gehen, ist dann zweitrangig.

    Kurz, Triebe, Instikte und Bedürfnisse der Rasse müssen im Hinblick auf Erziehung, Führen und das Auslastungsprogramm berücksichtigt, bedient und befriedigt werden. Der IT will im Alltag als Arbeitshund Kopf und Körper einsetzen und mit sinnvollen, abwechslungsreichen und anspruchsvollen Aufgaben beschäftigt werden. Es muss das Ziel sein, dass der Irish Terrier voll auf seine Kosten kommt, um am Ende des Tages einen ruhigen, ausgeglichenen und angenehmen Hundepartner an seiner Seite zu haben.

    Weiter kommen wir zur Wachsamkeit und dem natürlich verankerten Territorialverhalten des Irish Terriers. Auch in diesem Zusammenhang kann es Hunde geben, die ihre Wachaufgaben zu ernst nehmen, vorbeilaufende Menschen unangemessen verbellen oder ungebetene Gäste regelmäßig stellen.

    Wie wir bereits im Block "Psyche" aufgezeigt haben, braucht der Irish Terrier eine starke Führungspersönlichkeit an seiner Seite, die das erforderliche Handling eines charakterstarken und mitunter sturköpfigen Hundes mitbringt. Liebevolle Konsequenz sollte das Führen bestimmen, Härte und unverhältnismäßige Ansprache außen vor bleiben - denn hierauf reagiert die Rasse empfindlich, sprich damit kommt man nicht zum Ziel.

    Gleichermaßen will der Irish Terrier an dem was er tut, Spaß haben. Zwang im Hinblick auf Training oder Beschäftigung wird auf Unmut und Arbeitsverweigerung stoßen. Auch hier gilt gewusst wie, macht der Rasse die Aktivitäten schmackhaft und spannend.

    Sollten euch noch weitere rassespezifische Erziehungsthemen einfallen, so lasst uns doch eure Erfahrungen zukommen, damit wir sie mit anderen Irish-Terrier-Haltern teilen können.

    Erziehungsthemen

    • Antiaggressionstraining
    • Antijagdtraining
    • Hund und Kind Training
    • Streunen und Abhauen

    Irischer Terrier - Erziehung & Training
    Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!

    Der Irish Terrier, eine edle und majestätische Rasse, die ihre Ursprünge in der grünen Landschaft Irlands findet, fasziniert jeden Hundeliebhaber mit seinem lebendigen Temperament und seinem ausgeprägten Sinn für Loyalität. Dieser vierbeinige Freund, gekennzeichnet durch sein markantes rötliches Fell und seine feurigen, leuchtenden Augen, versteckt eine unbeschreibliche Mischung aus Tapferkeit und Zärtlichkeit in seinem Herzen, und ist ein Synonym für unerschütterlichen Mut im schlanken Körper eines Sportlers. Es ist jedoch genau diese Kombination, die eine sorgfältige und liebevolle Sozialisation vom ersten Tag an erfordert, um seine vielen Tugenden hervorzuheben und eine harmonische Beziehung mit seinem Menschen zu gewährleisten.

    Sozialisation des Irish Terrier

    In der Tat, die Sozialisierung des Irish Terrier sollte so früh wie möglich beginnen, um sein angeborenes Selbstvertrauen zu stärken und seinen angeborenen Wachinstinkt in die richtigen Bahnen zu lenken. Dieser leidenschaftliche und stolze Hund braucht viele Erfahrungen und Interaktionen mit anderen Hunden und Menschen, um sein soziales Verhalten zu formen und seine natürliche Neugier zu befriedigen. Diesem Prozess sollte genug Aufmerksamkeit geschenkt werden, da der Irish Terrier Tendenz zur Dominanz hat, die, wenn sie nicht richtig kanalisiert wird, zu Verhaltensproblemen führen kann. Es ist also wichtig, seinen Irish Terrier mit Respekt und Liebe, aber auch mit Stärke und Beständigkeit zu erziehen.

    Grundkommandos

    Im Bereich der Grundkommandos legt der Irish Terrier eine bemerkenswerte Fähigkeit an den Tag, Kommandos schnell zu verstehen und auszuführen. Dennoch ist es von großer Bedeutung, diese Übungen mit Geduld und ohne aggressives Verhalten durchzuführen, da dieser vierbeinige Freund ein starkes Gefühl von Würde besitzt und es vorzieht, mit Respekt und Verständnis behandelt zu werden. Die wichtigsten Befehle wie "Sitz", "Platz" und "Bleib" sollten täglich wiederholt werden, um ihre Bedeutung zu festigen und eine effektive Kommunikation zu gewährleisten.

    Gehorsamstraining – Leinentraining

    Das Gehorsamstraining ist eine weitere wichtige Phase in der Erziehung des Irish Terriers. Mit Hilfe von Loben und Belohnen können Sie Ihrem Hund beibringen, auf Ihre Anweisungen zu hören und auf Sie zu achten. Die Konsistenz ist hier das Schlüsselwort: Je konsequenter Sie sind, desto schneller lernt Ihr Hund und desto besser wird das Ergebnis sein.
    Ebenso spielt das Leinentraining eine entscheidende Rolle in der Ausbildung des Irish Terriers. Dieser aktive und energiegeladene Hund neigt dazu, seinen starken Jagdinstinkt zu verfolgen, und wenn er nicht richtig an der Leine geführt wird, kann er sich in Gefahr bringen. Es ist daher entscheidend, ihn von klein auf an die Leine zu gewöhnen und ihm beizubringen, in Ihrer Nähe zu bleiben und auf Ihre Kommandos zu reagieren.

    Spiel- und Apportiertraining

    Das Spiel- und Apportiertraining ist ein weiterer wichtiger Aspekt in der Ausbildung des Irish Terriers. Dieser intelligente und spielerische Hund hat einen sehr ausgeprägten Apportierinstinkt, der durch regelmäßige und lustige Übungen genährt und gestärkt werden sollte. Ob mit einem Ball, eine Frisbee oder einem Spielzeug, Apportierspiele sind eine hervorragende Möglichkeit, den Irish Terrier körperlich und geistig zu stimulieren und seine Fähigkeiten zu fördern.

    Was sollten wir sonst noch zu dieser Rasse wissen?

    Der Irish Terrier ist eine Rasse von Terrier-Hunden, die ursprünglich aus Irland stammt. Diese Hunde sind bekannt für ihre Mut, Intelligenz und lebendige Persönlichkeit. Sie sind mittelgroße Hunde mit drahtigem roten Fell und werden oft als gute Familienhunde angesehen. Der Irish Terrier ist auch für ihre Wachsamkeit und Schutzinstinkte bekannt.

    Temperament und Persönlichkeit

    Der Irish Terrier ist für sein kühnes, lebhaftes und liebevolles Temperament bekannt. Er ist ein ausgezeichneter Familienhund und kommt gut mit Kindern aus. Sein Wachinstinkt macht ihn zu einem guten Wachhund. Er ist jedoch nicht übermäßig aggressiv und neigt dazu, sehr treu und anhänglich zu seinen Menschen zu sein. Er braucht viel mentale und physische Stimulation, um glücklich und gesund zu bleiben. In der Regel sind Irish Terrier intelligent und lernbegierig, was sie zu guten Kandidaten für Hundesportarten und -ausbildung macht.

    Pflege und Gesundheit

    In Bezug auf die Gesundheit sind Irish Terrier im Allgemeinen sehr robuste und gesunde Hunde. Sie haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von 13 bis 15 Jahren. Wie alle Hunderassen, sind sie anfällig für bestimmte gesundheitliche Bedingungen, darunter Hüftdysplasie, Augenerkrankungen und bestimmte Hauterkrankungen. In Bezug auf die Pflege haben Irish Terrier ein doppeltes Fell. Die äußere Schicht ist dicht und drahtig, während die innere Schicht weich und kurz ist. Sie müssen regelmäßig gebürstet und gestriegelt werden, um Verfilzungen zu vermeiden.

    Training und Sozialisierung

    Irish Terrier sind intelligent, aber sie können auch stur sein, was die Ausbildung herausfordernd machen kann. Von Anfang an ist eine konsistente, positive Verstärkung und Geduld erforderlich. Frühe und kontinuierliche Sozialisierung ist wichtig, um sicherzustellen, dass Ihr Irish Terrier gut mit anderen Hunden und Menschen umgeht. Sie können anfällig für territoriales Verhalten sein und können manchmal mit anderen Hunden streiten, besonders wenn sie nicht früh sozialisiert wurden.

    Ernährung und Bewegung

    Ein Irish Terrier braucht eine ausgewogene Ernährung, um gesund zu bleiben. Dazu gehören Proteine, Kohlenhydrate, gesunde Fette, Vitamine und Mineralien. Es ist wichtig, die Menge der Nahrung zu kontrollieren, um Übergewicht zu vermeiden. Irish Terrier sind aktive Hunde und benötigen tägliche Bewegung, um ihre Energie zu verbrauchen. Lange Spaziergänge, Spiele im Hof, das Hüten von Bällen oder Frisbees und Trainingseinheiten können dazu beitragen, ihre körperlich und geistig zu unterstützen.

    Zusammenfassung

    Schließlich, wenn Sie der stolze Besitzer eines Irish Terriers sind, sollten Sie sich immer seiner besonderen Bedürfnisse in Bezug auf Training und Sozialisierung bewusst sein. Sie sollten bereit sein, Zeit, Anstrengung und Geduld zu investieren, um Ihre Beziehung mit Ihrem vierbeinigen Freund zu festigen. Seien Sie konsequent in Ihrer Erziehung, aber vergessen Sie nie, ihn mit Liebe und Respekt zu behandeln. Und vor allem, betrachten Sie Ihren Irish Terrier nicht nur als Haustier, sondern als vollwertiges Mitglied Ihrer Familie, das Ihre Zuneigung und Aufmerksamkeit braucht und verdient.

    Ralf Lügger
    Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor
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    Rassetypische Krankheiten des Irischen Terriers

    Irischer Terrier: Welche Erbkrankheiten, genetischen Belastungsfaktoren und sonstigen rassetypischen Hundekrankheiten können auftreten?

    Erbkrankheiten

    Der Irish Terrier besticht durch seine vorzügliche Gesundheit und Konstitution. Die Rasse gilt als sehr robust und widerstandsfähig. Prinzipiell ist die Rasse durch die selektive und kontrollierte Zucht, mit guten Erbanlagen ausgestattet und daher sind nur wenige Erbkrankheiten und Rasseprädispositionen bekannt. Damit auch ihr einen gesunden und unbelasteten Rassevertreter in eure Haltung übernehmt, solltet ihr bei der Wahl der Bezugsquelle genau hinschauen. Das Ziel muss es sein, einen vitalen, wesensfesten, verhaltenskonformen und rassetypischen IT anzuschaffen.

    Aber welche Erbkrankheiten und Dispositionen sollte ein Irish-Terrier-Käufer im Auge haben?

    Zum einen muss hier die potentielle Veranlagung für die Cystinurie genannt werden. Bei der Cystinurie handelt es sich um eine Stoffwechselerkrankung, bei der Aminosäuren wie Cystin, in einer übermäßigen Art und Weise, über den Urin ausgeschieden wird.

    Weiterhin gibt es die Veranlagung zu Corny Feet, eine Hyperkeratose der Ballen. Liegt die Hundekrankheit vor, so spricht man von einer Verhornungsstörung der Ballen unter den Pfoten.

    Eine weitere erblich bedingte Hundekrankheit, ist die angeborene Herzerkrankung, die laut der amerikanischen Orthopedic Foundation for Animals (OFA), bei immerhin 33% der in den USA untersuchten Irish Terrier diagnostiziert wurde. Die Daten dieser Institution basieren natürlich auf der amerikanischen IT-Population und dienen nur als weiterer Hinweis.

    Sonstige Krankheiten

    Sonstige rassespezifische Krankheiten, Neigungen zu Unverträglichkeiten etc. sind uns beim vitalen und gesunden Irish Terrier nicht bekannt. Sprich, der Rote Ire wird sich bestenfalls nur sehr selten mit einer Hundekrankheit herumschlagen. Da der selbstbewusste Rassehund keiner Auseinandersetzung mit Artgenossen aus dem Weg geht, könnte eher eine Bissverletzung oder sonstige Verletzung während er sportlichen Aktivität zu einer akuten Behandlung führen.

    OFA Krankheiten

      Erklärung OFA
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      Welche Aktivitäten eignen sich für den Irischen Terrier?

      Welche Hundesportarten und Alltagsbeschäftigungen eignen sich für den Irischen Terrier?

      Passende Sportarten

      Der athletische Irish Terrier ist ein viel begabter Allrounder unter den Rassehunden. Er ist äußerst sportlich begabt und bringt eine hervorragende körperliche Verfassung und Fitness mit, was ihn für den Einsatz im Hundesport prädestiniert. Er fühlt sich dort im Training und Wettkampf genau am richtigen Ort, da er auf dem Hundeplatz gefordert wird und seine vorzüglichen Qualitäten und Anlagen in der Praxis einbringen und unter Beweis stellen kann.

      So spielen ihm bei den diversen Disziplinen sein feuriges Temperament, Arbeitswille und -eifer sowie seine Agilität, Schnelligkeit, Ausdauer und Geschicklichkeit voll in die Karten. Er meistert die Übungen und Aufgaben im Regelfall mit großem Elan und Erfolg.

      Im Grund lässt sich der Irish Terrier fast für jeder Hundesportart ausbilden, körperlich und geistig ist er fast zu allem in der Lage. Wichtig ist allerdings, dass der Rote Ire Spaß an seiner Beschäftigung hat, damit er mit Leidenschaft und Engagement an die Arbeit geht. Gefällt ihm was nicht, so ist er schwer vom Gegenteil zu überzeugen - aber egal, denn die sportlichen Aktivitäten auf dem Hundeplatz sollen schließlich Hund und Hundeführer gleichermaßen Freude bringen.

      Welche Hundesportarten bieten sich nun konkret ür den Irish Terrier an?

      Kurz und knapp: Von A wie Agility bis Z wie Zielobjektsuche (ZOS) gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die die Triebe und Instinkte kontrolliert an geeigneter Stelle ansprechen, gezielt Reizpunkte gesetzt werden und der Irish Terrier sich mit all seinen Stärken, Fähigkeiten und erlangten Fertigkeiten in den Ring schmeißen, entfalten und ausleben kann. So werden seine Bedürfnisse befriedigt und der energiegeladene Terrier optimal und sinnvoll ausgelastet.

      Seine Flinkheit, schubvollen Antritt, Wendigkeit, Geschmeidigkeit, Beweglichkeit und herausragende Sprungkraft kann der Irische Terrier beispielsweise bei den anspruchsvollen Aufgaben im Agility, Dogfrisbee, Flyball, Dogdance, Rally Obedience, Treibball und Turnierhundesport zeigen. Was ihn zudem freuen wird, dass ihr alle Übungen mit eurem IT gemeinsam absolviert, damit als eingespieltes Team geprüft werdet und durch das intensive Zusammenwirken noch enger zusammenwachst.

      Weiterhin verfügt der Irish Terrier über einen ausgeprägten Geruchssinn und guten Anlagen für die Aufgaben als Fährtenhund. Damit ist klar, dass alle Hundesportarten und Betätigungen, die die Nasenarbeit ansprechen, ideal für die Rasse sind. So kommen das Mantrailing, die Fährtenarbeit / Nasenarbeit, Geruchsidentifikationssuche und der Rettungshundesport für den IT in Frage.

      Das freudige Apportieren, dass der Irish Terrier beim Einsatz auf der Jagd als eine seiner Aufgaben ableisten muss, wird in vielen Ansätzen bei der Dummyarbeit trainiert. Daher wird sich der IT auch dort pudelwohl fühlen und die geforderten Aufgaben sicher und freudig meistern.

      Ferner eignen sich Jagility und Degility, sowie das Crossdogging. Hier werden jeweils Körpereinsatz und Kopfarbeit abgerufen, Geschicklichkeit und konzentriertes Arbeiten gefördert. 

      Um die Gehorsamkeit und enge Zusammenarbeit des Hund-Mensch-Teams zu prüfen, bietet sich das Obedience an, die Hohe Schule der Unterordnung.

      Das Thema Hundesport wollen wir noch mit einem kurzen Hinweis schließen: Bevor es an den Start gehen kann, ist es ratsam seinen Irish Terrier nochmals auf Herz und Nieren beim Tierarzt durchchecken zu lassen. Ferner sollten die Belastungen sukzessive gesteigert und an den sich verändernden Voraussetzungen während des weiteren Hundelebens angepasst werden.

      Aktivitäten für jeden Tag

      Abseits des Hundeplatz in der Hundeschule oder Hundesportvereins, werdet ihr viel Zeit mit eurem Irish Terrier im Freien verbringen, um dem kernigen Naturburschen gerecht zu werden.

      Wie ihr den unternehmungslustigen, aktiven und lebhaften IT nun im Hundealltag beschäftigen werdet, ist euch überlassen. Er braucht aber viel Bewegung und Auslauf, sowie genügend Denksport. Sprich, ein ordentlicher Mix an physischen und psychischen/mentalen Herausforderungen sollen ihn fordern und bespaßen. Erhält er ausreichend adäquate Aktivitäten, so wird er nach getaner "Arbeit" glücklich und ausgeglichen den Tag ausklingen lassen.

      Durch das ausgesprochen hohe Bewegungsbedürfnis sind täglich ein bis zwei längere Spaziergänge von 1-1,5 Stunden gut. Geht der Halter dabei unterschiedliche Wegstrecken und Hunderunden, so bekommt der Irish Terrier Abwechslung und erhält unterschiedliche Reize unterwegs, die seine Sinne ansprechen, ihn folglich körperlich aber vor allen Dingen geistig beschäftigen.

      Zwischen den täglichen Aktivitäten, kommen die notwendigen Gassigänge für den kurzen Auslauf und den Toilettengang hinzu. Je nach sonstiger Intensität der Beschäftigungen, sollte der Besitzer alle 4 Stunden das Lösen des Hundes ermöglichen.

      Hundehalter eines Irish Terriers können von Glück reden, dass die Rasse sich optimal als lebenslustiger Begleiter bei den eigenen Aktivitäten mitnehmen lässt. Denn er ist gut auf seinen Läufen unterwegs und wird sich problemlos an den Rhythmus seiner Familie anpassen. So lässt sich der IT bei der morgendlichen Joggingrunde des sportlichen Hausherrn oder begeisterte Wanderehepaar älteren Semesters, bei ihren Touren über Stock und Stein im Hunsrück oder Bayerischen Wald, mit auf die Route nehmen. Die ausgesprochene Ausdauerfähigkeit kann der Irish Terrier bei der Fahrradtour oder dem Ausritt unter Beweis stellen.      

      Wird der Irish Terrier nicht jagdlich genutzt, so sind unbedingt Beschäftigungsformen im Alltag einzubauen, die den natürlich verankerten ausgeprägten Jagdtrieb und das Beutefangverhalten einbeziehen, damit diese kontrolliert in geeignete Bahnen und Aktivitäten umgeleitet und ausgelastet werden. Alle Formen der Nasenarbeit sind an dieser Stelle optimale Plattformen, wo der feinnasige Irish Terrier sich einbringen, entfalten und rassekonform ausleben kann.

      Ferner bietet sich der Einsatz einer Reizangel an, um mit Hetzspielen den Beutetrieb des Irish Terriers anzusprechen und bei dieser extrem anstrengenden Beschäftigung für Kopf und Körper, den IT außerordentlich zu fordern. Bereits nach kurzer Zeit wird er voll ausgepowert sein.

      Weiters sind speziell gelegte Fährten für jagdlich geführte IT außerhalb der Jagdsaison oder den als Begleithund in der Familie lebenden Irish Terrier eine ideale Form eine ersatzbefriedigenden jagdlichen Alternativbeschäftigung.

      Diverse Suchspiele mit verstecktem Futter in Garten, Feld oder Wald bieten sich ebenfalls für den Einsatz der sensiblen Spürnase an.

      Aber auch das Apportieren wird eurem IT Spaß bereiten, wenn er geworfene Spielgeräte holen und zu euch verbringen soll.

      Dem cleveren und lernfähigen Terrier kann man ferner eine Freude bereiten, in dem ihr diverse Kunststücke und Hundetricks mit ihm einübt. So lassen sich diese Aufgaben des Trickdogs anschließend sehr gut im Alltag einbauen. Warum soll z.B. euer IT nicht zukünftig die Zeitung vom Kiosk nach Hause tragen oder euch auf Kommando die Hausschuhe holen.

      Generell sind Hundetreffen auf der Hundewiese willkommene Angebote, um seinem Hund den notwendigen hündischen Sozialkontakt inkl. Spiel und Spaß zu bieten. Beim IT muss hierfür eine sehr umfassende positive Sozialisierung erfolgt sein, da er sich nichts gefallen lässt und es hier und da zu Konflikten mit Artgenossen kommen kann. Solltet ihr einen umgänglichen und sozialverträglichen IT haben, sollte dem gemeinsamen Treiben mit anderen Hunden nichts im Weg stehen, allerdings bleibt aufmerksam an der Seitenlinie stehen, um notfalls angemessen eingreifen zu können.

      Sicherlich fallen euch noch viel mehr Beschäftigungsformen für den gemeinsamen Alltag mit einem Irish Terrier ein. Lasst uns diese doch zukommen, damit wir sie mit anderen IT-Haltern teilen können.

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      Das sind die Anforderungen für die Haltung eines Irischen Terriers

      Welche Besonderheiten sind im Hinblick auf Haltebedingungen, Zeit- und Kostenaufwand beim Irischen Terrier zu beachten?
      Pflege Gering
      tägliche Aktivitäten Hoch
      Gassi gehen Hoch
      Erziehung Gering

      Anforderungen an den Hundehalter

      Der Irish Terrier ist als naturliebender und aktiver Hund das Landleben gewöhnt und dort sicherlich generell besser aufgehoben. Denn kurze Wege in Feld, Wald und zum nächstgelegenen Hundeplatz, bringen mehr Flexibilität hinsichtlich der täglichen Beschäftigung.

      Aber natürlich kann der IT mit einer auf die Stadthaltung ausgerichteten Habituation und Sozialisation, sowie angemessener Haltebedingungen, auch an ein Leben als Stadthund aufgezogen werden. 

      Kurz, wir halten das Land für den geeigneten Lebensraum, mit den angepassten Voraussetzungen, kann eine Haltung in der Stadt mit viel Mühe und Aufwand, dennoch funktionieren.

      Was den Platzbedarf in der Wohnung angeht, so muss dieser an den körperlichen Vorgaben des Hundes ausgerichtet sein. Der mittelgroße Irish Terrier will sich bequem bewegen können, ohne dass er ständig an Mobiliar stößt und ausreichend große Schlaf- und Ruheoasen vorfinden. Der Wohnraum dient aber nicht als Spielplatz, denn die Auslastung muss draußen im Freien erfolgen. Wünschenswert ist ein mittelgroßer Gartenanschluss, damit der lebhafte Irish Terrier sich dort ablegen und dösen, aber auch mit seiner Familie spielen kann. Zudem eignet sich ein Garten für rassespezifische Aktivitäten wie Such- und Intelligenz oder Apportieraufgaben. Aber auch kurze Trainingssequenzen kann man ebenso ungestört absolvieren. Dennoch ist ein Garten nicht zwingend nötig, denn die Hauptauslastung muss so oder so unterwegs an geeigneten Plätzen erfolgen.

      Im Hinblick auf den zeitlichen Aufwand für die Erziehung und Ausbildung eines Irish Terriers kommt es auf das richtige Handling und die rassespezifische Herangehensweise an. Bringt man hier als Herrchen/Frauchen genug Charisma, Erfahrung, Führungsstärke, Konsequenz, Kompetenz und Sensibilität ein, dann wird der IT einfach zu erziehen sein. Seid ihr Hundeanfänger, so solltet ihr neben einem Hundeprofi als Unterstützer, auch mehr Zeit einplanen.

      Hingegen ist der zeitliche Aufwand im Bereich der täglichen Beschäftigung und für die Gassigänge mit hoch zu bewerten. Der Irish Terrier will täglich viel Bewegung und Kopfarbeit, damit er voll auf seine Kosten kommt. 

      Was die Pflege des Irish betrifft, so gilt es regelmäßig den verschiedenen Körperbereichen Beachtung zu schenken. Die Pflege beansprucht aber insgesamt nicht allzu viel Zeit, wenn man etwas Routine darin aufbaut.

      Zur richtigen Hundepflege gehören die Ohren, die empfänglich für Nässe und Dreck sind, wodurch sich Entzündungen und Infektionen bilden können. Die Augen sind regelmäßig von Schmutz und Dreck zu befreien, bei der Haut gilt es auf Hautirritationen, Ekzeme und Parasiten zu achten. Da der Irish Terrier die Disposition der Hyperkeratose der Pfotenballen mitbringt, sollte man immer wieder die Pfoten, Ballen und Krallen checken, damit sie gesund und einsatzfähig bleiben. Besonders in den Wintermonaten mit dem Streusalz und Splitt, sind die Pfoten schweren Belastungen ausgesetzt.

      Bei der Fellpflege steht ab und an das Trimmen auf dem Programm, mit dem altes und abgestorbenes Haar aus dem doppelschichtigen Haarkleid entfernt wird. Dies ist vor allen Dingen nötig, da der Irish Terrier keine Haare verliert.

      Was die Kostenseite der Hundepflege betrifft, ist immer die Grundsatzentscheidung zu treffen, die Pflege als Halter in Eigenregie durchzuführen oder in Teilen oder komplett an einen Hundesalon abzugeben. Entsprechend werden die Kosten ausfallen. Wird die Pflege durch den Besitzer durchgeführt, halten sich die Kosten definitiv in Grenzen.

      Die Kosten für die Ernährung eines Hundes, fallen je nach individuellem Energiebedarf und diversen anderen Einflussfaktoren aus. In welchem Lebensalter befindet sich z.B. der Hund? Gibt es Besonderheiten, die aus gesundheitlichen Gründen beachtet werden müssen? Gibt es Nahrungsunverträglichkeiten oder muss der Hund eine Diät machen? 

      Grundsätzlich ist es so, dass der Irish Terrier bei entsprechender artgerechter und rassespezifischer Haltung, viel Bewegung täglich erhält, wodurch der entstehende Energieverlust durch die Nahrung wieder zugeführt werden muss. Die Kosten für das Nassfutter, Trockenfutter oder Barfen, werden in der Regel in mittlerer Höhe liegen.

      Der Irish Terrier gilt als gut und leicht zu erziehende Hunderasse. Demnach sollte die Grundausbildung mit dem kleinen Hundeeinmaleins, kostenseitig gering sein. Besonders hunde- und IT-erfahrene Halter werden viel in Eigenregie machen können. Hundeneulinge hingegen sind gut beraten, Hundeschule und versierte Trainer direkt von Anfang an, mit an Bord zu nehmen.

      Da der Irish Terrier ein kerniger, zäher und grundgesunder Hund ist, werden aller Voraussicht nach, die Kosten für den Tierarzt und tiermedizinische Untersuchungen gering ausfallen. Die notwendigen Routineuntersuchungen sind dennoch angesagt, hinzu kommen die turnusmäßigen Impfungen und Behandlungen gegen Parasiten mit Hilfe von Antiparasitika

      Anforderungen an die Umgebung

      Stadttauglichkeit Mittel
      Platzbedarf Wohnung Mittel
      Platzbedarf Garten Mittel

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